dg heft1 - natürliche und effektive heilmethoden

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18 LNB: effektive Schmerz- therapie ohne Neben- wirkungen 6 Wege der Heilung 8 Fibromyalgie ist heilbar INHALT 3 Editorial Inhalt Wege der Heilung _________________________________ Fibromyalgie ist heilbar Schmerz – ein Alarmschrei des Körpers LNB: effektive Schmerztherapie ohne Nebenwirkungen Wenn der Körper sauer wird _________________________________ Gesund ernähren – ohne Gluten Glutenfreie Rezepte _________________________________ Die heilsame Kraft der Beziehung zwischen Arzt und Patient _________________________________ Mit Pilates zu Geschmeidigkeit und Kraft Wussten Sie schon...? Kurz und knapp Beinwell zur Schmerzlinderung und Regeneration _________________________________ Bücherwelt Vorschau Impressum 3 4 6 8 16 18 23 30 36 38 42 46 48 50 58 60 61 1 Deine Gesundheit . März 2016

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Page 1: DG Heft1 - natürliche und effektive Heilmethoden

18LNB: effektive Schmerz-therapie ohne Neben-wirkungen

6 Wege der Heilung

8 Fibromyalgie ist heilbar

INHALT

3 Editorial4 Inhalt6 Wege der Heilung_________________________________

8 Fibromyalgie ist heilbar Schmerz – ein Alarmschrei 12 des Körpers16 LNB: effektive Schmerztherapie ohne Nebenwirkungen23 Wenn der Körper sauer wird_________________________________

31 Gesund ernähren – ohne Gluten36 Glutenfreie Rezepte_________________________________

40 Die heilsame Kraft der Beziehung zwischen Arzt und Patient_________________________________

42 Mit Pilates zu Geschmeidigkeit und Kraft 46 Wussten Sie schon...?48 Kurz und knapp50 Beinwell zur Schmerzlinderung und Regeneration_________________________________

58 Bücherwelt 60 Vorschau61 Impressum

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INHALT

50 Beinwell zur Schmerzlinderung und Regeneration

38Die heilsame Kraft der Beziehung zwischenArzt und Patient

30 Gesund ernähren - ohne Gluten

42 Mit Pilates zu Geschmeidigkeit und Kraft

36 Glutenfreie Rezepte: Vitalbrot

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Fibromyalgie ist heilbar

3 Deine Gesundheit . März 2016

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Erfahrungsbericht

Fibromyalgie gilt als unheilbar. Des-halb war ich sehr erschrocken, alsich diese Krankheit bekam. Dazuwar ihr Verlauf bei mir äußerstschmerzhaft: die Muskeln in Schul-tern und Armen taten extrem weh,ich konnte mich morgens nur unterTränen anziehen oder mir die Haarenach dem Duschen fönen. Manch-mal sprang der Schmerz zusätzlichnoch auf die Oberschenkel oder auf

den Rücken über, dann konnte ichnicht aufrecht gehen. Diese Tagewaren am schlimmsten. Insgesamtwar es eine katastrophale Situation.Drei Monate lebte ich so, war depri-miert und fast schon lebensmüde.Natürlich suchte ich verzweifeltnach einer Lösung. Wegen der star-ken Schmerzen nahm ich zunächstdas Medikament Diclofenac. EinigeTage war ich euphorisch, vielleicht10-12 Tage, die Schmerzen warenkomplett "verschwunden" (in Wirk-lichkeit natürlich nur abgeblockt).

Danach kamen massive Nebenwir-kungen, darunter extrem starkeHalsschmerzen. Ich war schwach,fühlte mich unwohl, musste im Bettbleiben. Das Medikament musstesofort abgesetzt werden, um Schlim-meres zu vermeiden. Der Arzt schlug eine Cortison-The-rapie vor, von der er nicht sichersagen konnte, ob sie anschlägt. Mirwar bewusst, dass diese Therapien

auf der Ebene des Immunsystemswirken, indem sie es ausschaltenoder modifizieren. Deshalb ent-schied ich, zuerst nach anderen Lö-sungen zu recherchieren, und nur imNotfall auf die angebotene Corti-son-Therapie zurückzukommen.Doch die Ratschläge im Internetwaren nieder schmetternd: „Lerne,mit den Schmerzen zu leben“, hießes in einschlägigen Medizin-Foren.Ich war erst Anfang 50 − konnte esdenn sein, dass ich für den Rest mei-nes Lebens eine unheilbare Krank-

Was mir bei der Muskelschmerz-krankheit geholfen hat

Fibromyalgie gilt als unheilbar. Deshalb war ich sehr er-schrocken, als ich diese Krankheit bekam.

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heit hatte? Eine, die mein Leben zurQual werden ließ? Ich wollte die Si-tuation so nicht hinnehmen undsuchte weiter nach Antworten.Dann kam wie gerufen der zufälligeAnruf eines Lesers und mit ihm dierettende Idee: Die Schmerztherapie

nach Liebscher/Bracht solle dasProblem beheben, hieß es. Ich warzunächst skeptisch, wollte es aber

natürlich ausprobieren. Jeder Stroh-halm, der Rettung versprach, warmir willkommen.Der vermeintliche Strohhalm er-wies sich als wirkungskräftige Lö-sung. Nach einem einzigen Besuchbeim Physiotherapeuten und vier

Wochen Dehnübungen war ichkomplett schmerzfrei! Ich war soglücklich, dass dieses Ereignis für

mich zum Anstoß wurde, dieseZeitschrift zu gründen. Bis heutebin ich dem PhysiotherapeutenStefan Wellermann und demMann am Telefon − dessenNamen ich leider vergessen habe− unendlich dankbar. Mein Lebenwurde durch diese einfache, abereffektive Behandlung wieder le-benswert. Die Schmerzen sindverschwunden, und das ist auchheute noch so, mehrere Jahrenach der Behandlung.

Behandlung/Vorgehensweise:

Der Therapeut erklärte mir genau,was im Körper geschieht, warumdie Muskeln schmerzen und was erdagegen zu tun gedenkt. Derschmerzende Muskel ist dermaßenverkürzt, dass er bei Gebrauch ex-treme Schmerzen verursacht. DieTherapie besteht darin, denSchmerz zunächst in der Therapie-sitzung zu lindern und dann nachund nach die betroffenen Muskelndurch Dehnung zu lockern undwieder in den ursprünglichen Zu-stand zu bringen. Gleich nach derersten Sitzung waren die Schmer-zen zu 80 Prozent weg, nur einkleiner Restschmerz blieb. DurchDruck auf den jeweiligen Muskel-ansatz verschaffte der Physiothera-peut mir Erleichterung, zeigte miraußerdem, mit welchen Übungenich die Muskeln dehnen kann. Inden nächsten Wochen übte ich flei-ßig zu Hause: morgens und abendsje zehn Minuten. Es gäbe auch dieMöglichkeit, bei wöchentlichen

Wer hat nicht schon mal Rückenschmerzen gehabt? Oder einen Hexenschuss? Und wer kennt nicht mindestens fünf Menschen, denenimmer wieder mal oder auch chronisch der Rücken weh tut? Oderwie sieht es mit Kopfschmerzen aus ?

• 10 Prozent der Erwachsenen haben Migräne, 30 Prozent habenmonatlich Kopfschmerzen, ungefähr 60 Prozent haben regelmä-ßig Kopfschmerzen.

• Etwa 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unterRückenschmerzen. Bei 20 Prozent sind diese Schmerzen chro-nisch. Das betrifft also jeden Fünften.

• 25 Prozent der Krankheitstage aller Arbeitnehmer sind durchRückenschmerzen bedingt.

• Wiederkehrende Rückenschmerzen nahmen von 1998 bis 2006um 30 Prozent zu. Und die Zahl derer, die starke Rückenschmer-zen haben, hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt.

• Etwa 1,2 Mio Menschen leiden hierzulande an Fibromyalgie,darunter 90 Prozent Frauen.

Erfahrungsbericht

Ich war zunächst skeptisch, wollte es aber natürlich aus-probieren. Jeder Strohhalm, der Rettung versprach, war

mir willkommen.

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Gruppenübungen mitzumachen,das habe ich aus Zeitmangel nichtgetan.

Parallel zum Dehnen habe ichmeine Ernährung umgestellt:wenig bis gar kein Fleisch, dafürviel rohes Obst und Gemüse.Außerdem machte ich täglich Ent-

spannungsübungen: 20 MinutenMeditation oder Progressive Mus-kelentspannung nach Jacobsen.Schon nach zwei Wochen wusste

ich, dass ich wieder gesund werde.Nach weiteren vier Wochen Dehnübungen verschwanden dieSchmerzen komplett. Ich hatte esgeschafft!

Fazit: Die Muskelschmerz-Krankheit kanndurch gezielte Muskeldehnung er-folgreich behandelt werden, dashabe ich selbst erlebt. Diese Be-handlung hilft auch bei anderenSchmerzzuständen, wie ich spätererfuhr: bei chronischen Rücken-schmerzen, Tennisarm, Gelenk-schmerzen und unzähligen anderenProblemen. Wer gesund werden will,suche im Internet nach LNB-Schmerztherapeuten, sie wissen, wiees geht. Inzwischen gibt es in sehrvielen Orten ausgebildete LNB-Spe-zialisten, also nicht aufgeben! VielErfolg wünsche ich Ihnen und guteBesserung!

Mein Leben wurde durch diese einfache, aber effektive Behandlung wieder lebenswert.

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Page 7: DG Heft1 - natürliche und effektive Heilmethoden

Hauptkriterien:

• Schmerzen über mehr als dreiMonate im Rücken und in zweiweiteren verschiedenen Körper-bereichen (Armen oder Beinen)• Schmerzen in mindestens 12von 24 Druckpunkten bei einemDruck von 4 Kilopond

Nebenkriterien:

• Mindestens sieben der folgen-den 14 Beschwerden liegen vor:kalte Akren (Hände, Füße, Na-senspitze), Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen, Kreis-laufprobleme (Schwindel, nie -derer Blutdruck), Zittern derHände, Schlafstörungen, Darm-beschwerden, Kloßgefühl imHals, Atembeschwerden, Herz-beschwerden, Missempfindun-gen (Taubheitsgefühl oderÜberempfindlichkeit der Haut),Blasen beschwerden, Kopf-schmerzen, Mi gräne• Depressive Verstimmung oderseelische Beeinträchtigung

Nach Angaben der Deutschen Fi-bromyalgie-Vereinigung, einerSelbsthilfegruppe, leiden mindes-tens 1,6 Prozent aller Deutschenan dieser Krankheit, darunter 90Prozent Frauen. Die Erkrankungbeginnt meist um das 35. Lebens-jahr und tritt am häufigsten wäh-rend und nach den Wechseljahrenauf.

Wie bekommt man eine Fibromyalgie?

Für dieses Krankheitsbild gibt eskeine eindeutigen Auslöser, nichtden einen Virus oder das eine Bak-terium, das diese Krankheit verur-sacht. So vielfältig die Beschwerdensind, so vielfältig sind auch die mög-lichen Ursachen, die in der Diskus-sion um die Fibromyalgie genanntwerden.

Fehlhaltung und SchmerzreaktionDr. med. Thomas Weiss wendet sichin seinen Fibromyalgie-Büchern direkt an Betroffene. Er sieht Hal-tungsfehler und muskuläre Reaktio-nen als mögliche Ursache für diequälenden Schmerzen. Starre Sitz-haltungen über lange Zeit könnenzu Muskelverspannungen führen, inder Folge zu Fehlhaltungen undÜberforderung der falsch belastetenMuskulatur.„Wenn die sensiblen Nerven überlängere Zeit hinweg Informationenüber Schädigungen weitergeben,dann führt diese Tatsache zu einererhöhten Anspannung und Verkür-zung in der Muskulatur, die perma-nent in Alarmbereitschaft ist (manspricht von erhöhtem Muskeltonus).Fatalerweise erregt die erhöhte An-spannung die sensiblen Fasern inden Muskeln und den zugehörigenSehnen, was wiederum zur Anspan-nung der Muskulatur führt – einTeufelskreis!“. So erklärt Dr. Tho-mas Weiss die Zusammenhänge zwi-schen Muskeln und Nervensystem

Was ist Fibromyalgie?Fibromyalgie ist zunächst einmaleine Diagnose für ein komplexesKrankheitsbild. Fasern und Muskelndes Körpers sind dabei hauptsäch-lich betroffen. Man geht von ent-zündlichen Prozessen aus.

Nach der amerikanischen Defi-nition gehören zur Diagnose„Fibromyalgie“ zwei Kriterien:

1. Es gibt eine Schmerz-Vorge-schichte über mindestens dreiMonate. Dabei treten „weit ver-breitete Schmerzen“ auf, d. h. siebetreffen sowohl den Wirbelsäu-lenbereich (vor allem HWS undLWS) als auch beide Arme undBeine. 2. Mindestens 11 von 18 Druck-punkten sind bei einer Belastungmit 4 Kilopond deutlich schmerz -empfindlich. Die Druckpunkte nennt manauch „Tenderpoints“. Sie liegenim Lenden-, Schulter- und Na-ckenbereich, an Armen undBeinen. Zum Vergleich werdenauch Kontrollpunkte gedrückt,die üblicherweise von der Fi-bromyalgie nicht betroffensind.

Die deutsche Definition unterschei-det zwei Haupt- und zwei Nebenkri-terien. Die Diagnose Fibromyalgiekann gestellt werden, wenn entwe-der beide Hauptkriterien oder inZweifelsfällen zusätzlich eines derNebenkriterien erfüllt sind.

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und die Entstehung immer heftige-rer Schmerzreaktionen.

Ständige Muskelspannung,schlechte Durchblutung und zuwenig SerotoninNicht jede Fehlhaltung, nicht jederveränderte Muskeltonus führt gleichzur Fibromyalgie. Es kommt nochmehr dazu. Gestörte Nerven-Über-tragungsleitungen zum Beispiel. InUntersuchungen an betroffenen Pa-tienten hat man herausgefunden,dass bei ihnen eine Verminderungder Serotoninkonzentration undeine Vermehrung von Entzün-dungsstoffen (z. B. Substanz P) anden Nervenendigungen vorliegt.Auch das führt zu ständig erhöhtemMuskeltonus. Dazu kommt oft noch

eine grundsätzlich erhöhte Ruheak-tivität des Sympathikus, der zusam-men mit dem Parasympathikus fürdie Balance von Spannung – Ent-spannung in der unwillkürlichenMuskulatur zuständig ist. Der Sym-pathikus regelt die Anspannung. Ister ständig aktiv, kann sich z. B. dieDarmmuskulatur nicht ausreichendentspannen oder die vielen kleinenMuskeln, die für den Zusammenhaltin der Wirbelsäule sorgen.

Nebenwirkung von MedikamentenMassive Muskelschmerzen undMuskelschwäche mit allen Folge -erscheinungen bis hin zur Fibromy-algie können auch als Nebenwirkungauf Medikamente entstehen. Dass

sich Schmerzmittel auf den Magenschlagen, ist inzwischen weithin be-kannt. Auch über die Wirkung vonRheumamitteln auf Herz- undKreislauf ist einiges geschriebenworden. Als mögliche Auslöser für Fibromy-algie-Symptome werden von Dr.Thomas Weiss genannt: Choleste -rinsenker (Clofibrat, Lovastatin),Narkosemittel, harntreibende Medi-kamente (Bumetanid, Metolazon),Asthmamittel (Salbutamol), Gicht-mittel (Allopurinol), Brechmittel(Emetin), blutstillende Mittel (Epsilon-Aminocapronsäure), Rheu-mamittel (D-Penizillamin) undMala ria mittel (Chloroquin).Wenn jemand Symptome der Fibro-myalgie zeigt, wird geraten, in Ab-

Exkurs Fibromyalgie

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sprache mit dem Arzt auf solcheMedikamente zu verzichten bzw.eine Alternative zu suchen.

Behandlungsmöglichkei-ten der Schulmedizin

Da die Krankheit als unheilbar gilt,zielt die medikamentöse Behandlungdarauf, die Schmerzen zu lindern.Man unterscheidet zentral und peri-pher wirkende Schmerzmittel. Dieperipher, also am Ort des Schmerzeswirkenden Mittel  sind meist frei ver-käuflich, aber nur bei knapp derHälfte der Fibromyalgie-Patienten

wirksam. Auch Nebenwirkungensind bekannt, z. B. auf Magen undDarm und auf die Blutgerinnung,leicht unterschiedlich bei den ver-schiedenen Wirkstoffen dieserGruppe:  Paracetamol, Acetylsalicyl-säure (ASS), Diclofenac und Ibupro-fen.  Bei regelmäßiger Einnahme

können sie auch an Wirkung verlieren oder selbst Schmerzen her-vorrufen. Es kann auch zu gastro -intestinalen Schädigungen kommen,zu Blutungen, Bluthochdruck, Nie-ren-, Herz insuffizienz sowie Herz -infarkt.Gegen die ständigen Schmerzen hel-fen bei einem Teil der Fibromyalgie-Patienten nur noch die zentralwirksamen Morphine (Opioide). Siesetzen die Schmerzschwelle deutlichherauf und wirken auch euphorisie-rend. Das macht ihre nicht zu unter-schätzende Suchtgefahr aus.Des wegen braucht  man für diemeisten Morphine ein Betäubungs-

mittel-Rezept und muss sichgenau an die Dosierungs -anweisung des Arztes hal-ten. Trizyklische Anti depre s si -va haben ihre Wirkung auchbei Schmerzpatienten. Siewerden bei Fibromyalgieeingesetzt, weil sie dieSchmerztoleranz erhöhenund die Schmerzbewertungverändern. Die Dosierungist niedriger als bei der An-wendung gegen Depressio-nen.  Einige dieser Präparatewirken zusätzlich gegen Mü -dig keit. Doch auch sie sindnicht nebenwirkungsfrei. Eskann zu Kopfschmerzen,Mundtrockenheit und Ge-wichtszunahme kommen,

zu Herzrhythmusstörungen, innererUnruhe, Zittern, Schwindel, Blut-drucksenkung, Libido- und Orgas-musproblemen. Treten Schlafstörungen durch Muskelschmerzen auf, werden mus-kelentspannende Medikamente verordnet. Aber auch solche

Muskel relaxantien können Neben-wirkungen auslösen: Am häufigstenkommen Herzhythmusstörungenvor, aber auch Hyperkaliämie (Kali-umüberschuss im Blut). Durch dieerhöhte Histaminfreisetzung sindauch allergische Reaktionen mög-lich. Gegen den Stimmungsabfall nutztman Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Es gibt auch neue Be-handlungsansätze über die Blockadeder Serotonin-Rezeptoren.

Quellen zum Thema Fibromyalgie:Dr. Thomas Weiss: „Fibromyalgie.Schmer zen überall“. Südwest Verlag,96 S. ISBN 3-517-06398-3

Dr. Thomas Weiss: „Fibromyalgie.Das erfolgreiche Ernährungspro-gramm“. 96 S. ISBN 3-517-06667-2

Eva Felde & Dr. Ulrike Novotny:„Schmerzkrankheit Fibromyalgie“.Trias Verlag, 170 S. ISBN 3-8304-3259-3

Dr. Robert M. Bachmann: „Natürlichgesund durch Säure-Basen-Gleichge-wicht“. Trias Verlag, 224 S. ISBN 3-89373-624-7

Cortison – bei vielenEntzündungsprozessendie erste Wahl

Bei ganzheitlich orientierten Ärztenwerden erst andere Mittel zum Einsatz kommen, doch bei allenKrankheitsbildern, denen man ent zündliche Prozesse zuordnet,wird auch gerne Cortison verschrie-ben. Cortison entsteht ursprünglichaus einem körpereigenen Hormon,dem Cortisol.Hormone sind natürliche Boten-stoffe, die zur richtigen Steuerung

Exkurs Fibromyalgie

Eine falsche Sitzhaltung begünstigt Muskel-verspannungen

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körpereigener Vorgänge gebrauchtwerden. In der Nebennierenrinde(Rinde = lat. cortex) werden u. a.Glucocorticoide gebildet, derenHauptvertreter das Cortisol ist. Wirbrauchen das Hormon für unserenStoffwechsel, ob es nun um Zuckerund andere Kohlenhydrate, Fetteoder Proteine geht. Werden nichtgenug Hormone von der Nebennie-renrinde produziert, kann es zu le-bensbedrohlichen Krankheitenkommen. Liegt ein Hormonmangelvor, muss es substituiert werden,meist in Tablettenform. Umgangssprachlich wird nicht sogenau zwischen Cortisol und Corti-son unterschieden. Wenn wir heute

von der Anwendung von 'Cortison'sprechen, können damit unter-schiedliche Corticosteroide gemeintsein. Eingesetzt werden sie nebender genannten dauerhaften Substitu-tion bei Hormonmangel vor allembei entzündlichen Erkrankungen.Schon bei den ersten Versuchen mitseiner Anwendung hatte sich ge-zeigt, dass es gegen Rheuma half.

Daraus schloss man dann, dass esinsgesamt gegen Entzündungspro-zesse helfen könnte – ohne so ganzgenau zu wissen warum.Corticoide werden auch angewendetbei Asthma und Autoimmunerkran-kungen, bei Hörsturz und Tinnitus,bei Nierenentzündungen oder Haut -erkrankungen wie Neurodermitisund Ekzemen. Es gibt auch so genannte Stoßtherapien, z. B. beiEpilepsie oder einem Multiple-Skle -rose-Schub. Vor allem seiner immunsuppressi-ven Wirkung ist es wohl zu verdan-ken, dass Schübe entzündlicherErkrankungen oder scheinbareÜberreaktionen des Körpers, wie bei

Autoimmunerkrankungen, damitbesänftigt werden können.

Nebenwirkungen

Gefürchtet ist Cortison aber wegenseiner möglichen Nebenwirkungen.Vor allem wenn es über einen länge-ren Zeitraum und/oder in relativhoher Dosierung eingesetzt wird.

Es führt zu einer Magensäureüber-produktion, die durch Protonen-pumpenhemmer wieder eingegrenztwerden kann. Und die gesamte Im-munabwehr wird schwächer; es kannalso auf Dauer zu gehäuften Infek-tionen mit Viren, Bakterien oder Pil-zen kommen. Und das ist noch nichtalles.Die bekannteste Nebenwirkung istwohl das „Vollmondgesicht“, dasdurch Wassereinlagerungen im Ge-webe entsteht. Das so genannte„Cushing-Syndrom“ hat aber nochandere Symptome: Bluthochdruck,Gewichtszunahme, erhöhter Blut-zuckerspiegel, Muskelschwäche bishin zum Muskelschwund, verzö-gerte Wundheilung, Knochennekro-sen, Osteoporose, Nierensteine,steigender Augeninnendruck bis hinzum Glaukom, Linsentrübung(Grauer Star), verschiedene Haut-symptome wie Steroidakne oderpunktförmige Hautblutungen. DasBlutbild kann sich verändern, die In-fektanfälligkeit größer werden unddie Bekämpfung schwieriger, weildas Immunsystem nicht mehr sofunktioniert wie es eigentlich soll. In selteneren Fällen kann auch Dia-betes auftreten oder Störungen derSexualhormonsekretion bis hin zurImpotenz beim Mann oder Ausblei-ben der Menstruation bei Frauen.Bei Kindern könnte es zu Wachs-tumsstörungen führen.Bei kurzfristiger, hochdosierter An-wendung reagieren vor allem dieNerven. Kopfschmerzen, Schwin-del, Schlaflosigkeit können ebensodie Folge sein wie Euphorie oderDepressionen und Psychosen. AuchKonvulsionen sind als Nebenwir-kung bekannt, ebenso die Manifesta-tion einer latenten Epilepsie.

Exkurs Fibromyalgie

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Bei Fibromyalgie und anderenschlimmen Schmerzzuständen gibtes also doch einen einfachen Wegzur Heilung – die „neue Schmerz-therapie“ nach Liebscher undBracht.

Hier geht man davon aus, dass diemeisten Schmerzen nicht ursächlichvon körperlichen Schädigungen her-rühren, sondern Alarmschmerzensind, die uns davor bewahren, unse-rem Körper noch mehr Schaden zu-zufügen.

Meist geht es eigentlich um ver-kürzte Muskeln und Sehnen, die ihrejeweiligen Muskelpartner in ihrerBeweglichkeit hindern. Oder siebauen einen so starken Druck auf,dass Gelenke oder BandscheibenSchaden nehmen würden, wenn dasewig so weiterginge. Und genau

davor soll uns derWarnschmerz schüt-zen. Solche Schmer-zen können ganzplötzlich auftretenwie beim Hexen-schuss oder es han-delt sich um die sogenannten „langdau-ernden Akutschmer-zen“, die uns beimAufstehen plagenoder beim Sich-Bü-cken oder beimGehen und anderen

Schmerz –ein Alarmschrei des Körpers

Durch Verkürzung von Muskelgruppenkommt es zu Knieschmerzen

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Page 12: DG Heft1 - natürliche und effektive Heilmethoden

Bewegungen, die früher mal ganzleicht gingen.

Beispiel Rückenschmerzen:Die Wirbelsäule wird von Muskelnim vorderen und im hinteren Kör-perbereich in einem komplex austa-rierten Gleichgewicht gehalten.Langes Sitzen, vor allem mit run-dem Rücken, stört dieses Gleichge-wicht und führt nach und nach zuMuskelverkürzungen im vorderenBereich. Dadurch brauchen wir inden Rückenstreckern immer mehrKraft, um uns aufzurichten. Wennnun die eine Muskelgruppe immerstärker zieht (hinten) und die andere(vorne) immer weniger nachgebenkann, wirkt ein immer stärkererDruck auf die Bandscheiben unddie Wirbelgelenke ein. Und wenn eszuviel wird, schrillt das Alarmsys-tem. Schmerzen hindern uns an Be-wegungen, die der Wirbelsäuleimmer noch mehr Schaden zufügenwürden. Schmerzen als Warnung –nicht mehr weiter so!

Warum gibtes heute sovieleSchmerz -patienten?

Solange wir Men-schen uns viel be-wegen mussten,hatten alle Mus-keln viel zu tunund wurden immerwieder anders be-lastet, gedehnt undent spannt. Dochseit wir uns unsereNahrung nicht

mehr mühsam beim Jagen und Sam-meln zusammentragen, sondern mitdem Auto zum Einkaufen fahren, istes nicht mehr nötig, sich viel undvielseitig zu bewegen. Wir müssennicht mehr täglich viele Kilometerüber Stock und Stein laufen, umKräuter und Körner zusammeln. Wir müssennicht mehr auf Bäumeklettern, um Früchteund wilden Honig zufinden oder einen bes-seren Blick über dasGelände zu bekommen,wo sich das jagdbareWild aufhält. Heute verlangt unsereArbeit, mit der wir dasGeld zum Einkaufenverdienen, von uns nurnoch selten intensivekörperliche Bewegung.Und so sitzen wir oft 16Stunden am Tag undmehr: beim Frühstück,im Auto oder der U-

Bahn auf dem Weg zur Arbeit, imBüro oder in der Schule, beim Mit-tag- und Abendessen und oft sogarnoch am Ende des Tages vor demFernseher. Selbst wenn wir abendsnoch etwas unternehmen, sitzen wirwieder – im Kino, im Theater, imKonzertsaal. Und wenn wir dannschlafen, liegen wir oft mit angewin-kelten Beinen. Auch so kommt derKörper nicht dazu, sich im vorderenBereich zu strecken und damit dieständige Beugung wieder auszuglei-chen. Selbst der Sport, den wir betreiben,ist oft wieder recht einseitig in derMuskelbelastung, z. B. beim Joggen.Eigentlich müssten wir Klimm zügemachen oder klettern, damit sich derKörper wieder aushängen kann. Dass Klettern an Sprossenwändenhelfen kann, hat Roland Liebscher-Bracht mit seinen Kampfkunst-Schülern ausprobiert. Es hilft.Ebenso wie gezielte Dehnungen

Effektive Schmerztherapie

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Was gegen den Schmerzhilft

Schmerzen warnen vorschädlicher Belastung

Warum Kräftigungs -programme bei Schmer-zen nicht helfen

Jetzt auch Unterstützungaus der Wissenschaft

Wenn der Körper sauerwird

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derjenigen Muskelpartien, die sichdurch bestimmte Körperhaltungenverkürzt haben. Da gibt es inzwi-schen bei Liebscher und Brachtauch Präventionsprogramme füralle Körperbereiche.

Die erste Druckbehandlung löst denSchmerz – und dann wird gedehnt.Was für alle Schmerzpatienten zu-nächst am wichtigsten ist: selbstlang dauernde und sehr quälendeSchmerzen lassen sich in den aller-meisten Fällen durch die Behand-lung bestimmter Druckpunktemindern und lösen. Diese Behand-lung nennt sich Osteopressur oderSchmerzpunkt-Pressur. Die betrof-fenen Muskelpartien sind zunächsteinmal entlastet. Dann muss aber ander eigentlichen Ursache derSchmerzen gearbeitet werden, ander Fehlbelastung und der Verkür-

zung oder Verhärtung der betroffe-nen Muskeln, Sehnen und Faszien.

Damit die Warn-Schmerzen alsonicht weiter auftreten müssen, be-kommt jeder Patient ein individuel-les Programm zur so genanntenEngpassdehnung für die belastetenMuskelpartien. Und dann ist Eigen-initiative gefragt. Jeden Tag mussgeduldig mindestens 15 Minutenlang geübt werden. So lange, biswieder die physiologisch richtigeKörperhaltung erreicht ist. AlleMuskeln können und dürfen dannwieder so arbeiten, wie es eigentlichgedacht ist. Dann gibt es auch kei-nen Grund mehr für Schmerzwar-nungen.

Auch die Faszien sindbeteiligt

Es sind nicht nur die Muskeln, dieauf einseitige Belastung empfindlichreagieren, sondern noch eine andereArt des Körpergewebes: die Faszien.

Was gegen den Schmerz hilftDer Behandlungsansatz von Liebscher und Bracht zielt zunächst auf dasVermindern der Schmerzen, die in den meisten Fällen als Warnschmerzenzu verstehen sind. Der Körper signalisiert uns auf diese Weise, dass einebestimmte Haltung oder Bewegung nicht mehr sein soll, weil der Schadendadurch noch größer werden würde. Durch den Druck (Osteopressur) auf bestimmte Punkte, die mit der je-weiligen Fehlbelastung bzw. Muskelveränderung zu tun haben, kann derSchmerz von ausgebildeten LNB-Therapeuten meist schon bei der erstenBehandlung fühlbar reduziert werden, oft sogar um bis zu 90 %.Die Schmerzreduzierung ist aber nur der erste Schritt. Doch der Patientfühlt sich befreit, erleichtert, kann sein Glück oft noch gar nicht glaubenund lässt sich deshalb gerne auf das ein, was er nun selbst machen kann.Denn jetzt bekommt er Übungen zur Dehnung und Entlastung des belas-teten Muskelbereichs und kann so an den Ursachen arbeiten.

Effektive Schmerztherapie

Mit ihrer LNB-Therapie helfen Roland Liebscher-Bracht undDr. med. Petra Bracht Betroffenen

13 Deine Gesundheit . März 2016

Page 14: DG Heft1 - natürliche und effektive Heilmethoden

Lange Zeit hielt man sie für eine re-lativ unveränderbare Struktur desKörpers. Sie werden dem Bindege-webe zugeordnet und bilden einspinnwebartiges Grundgerüst iminterzellulären Raum. Der deutsche Faszienforscher Ro-bert Schleip hat inzwischen heraus-gefunden, dass auch die Faszienkontraktile Elemente enthalten, sichalso zusammenziehen können.Dafür verantwortlich sind die so ge-nannten Myofibroblasten. Da Faszien auch die Muskeln um-hüllen und quasi das Langzeit-Be-wegungsmuster unserer Muskelnabbilden, können sie verhärten unddamit ihre Flexibilität verlieren,wenn sich ein Muskel dauerhaft ver-kürzt. Das allein kann schon denAlarmschmerz auslösen. Dazukommt noch, dass die den ganzenKörper durchziehenden Faszienund speziell ihre Myofibroblastendurch viele im Zwischenzellraumbefindliche Säuren oder Giftstoffegeschädigt werden können. Da-durch „verfilzen“ sie und können soVerengungen bei den Gefäßen oderNerven bahnen hervorrufen. Auchdas kann Schmerzen auslösen oderverstärken. Zudem wirkt die ver-minderte Flexibilität der Faszienauf die Muskeln zurück undscheint die Situation zu zementie-ren. Doch der Muskel kann sichwieder dehnen...

Von der Kampfkunstzur Therapie

Zu den asiatischen Kampfkünstengehört auch ein umfangreiches Wis-sen über Energieflüsse im Körperund über viele einzelne Punkte, die

Die meisten Schmerzen sind keineSchädigungsschmerzen, sondernAlarmschmerzen. Der Körper mel-det: Vorsicht! Vermeide diese Bewe-gung, diese Haltung – damit schadestdu dir sonst noch mehr! Du musstetwas tun, damit deine Muskeln wie-der richtig arbeiten können!

l Rückenschmerzen schützen dieWirbelsäule und die Bandscheibenl Kopfschmerzen und Migräneschützen die Halswirbelsäule oderweisen auf überlastete Muskeln hinl Schulterschmerzen schützenden Gelenkknorpel und die Struktu-ren der Schulter l Hüftgelenkschmerzen schützenvor Arthrose im Hüftgelenk

l Knieschmerzen schützen vor Ar-throse, Meniskusschäden und Über-lastungenl Ischialgie, Trigeminusneuralgieund Interkostalneuralgie: hier liegtmeist keine Nervenentzündung vor,sondern ein Muskel „brennt“l Karpaltunnelsyndrom: auch hiergeht es meist um die Muskelnl Fersensporn: Schmerzen sindmuskulär bedingt

Wenn wir diesen Alarm, diese War-nung durch den Schmerz richtigverstehen, können wir handeln. Diebetroffenen Muskelpartien könnengedehnt, entspannt, gelockert wer-den. Das müssen wir selbst tun –durch konsequentes Üben der je-weiligen Engpassdehnungen. Undnoch bevor wir das maßgeschnei-derte Übungsprogramm bekom-men, kann ein entsprechendausgebildeter Therapeut uns dieschlimmsten Schmerzen nehmen.

Schmerzen warnen vor schädlicher Belastung

Wiederkehrende Schmerzen mindern dieFreude an der Bewegung

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15 Deine Gesundheit

„Ein starker Rücken kennt keinenSchmerz“ - mit diesem Spruch wirdoft geworben und viele halten ihnfür wahr. Es stimmt aber nur be-dingt. Wenn der ganze Körperimmer gleichmäßig belastet wurdeund alle Muskeln und ihre Gegen-spieler immer wieder zwischenSpannung und Entspannung wech-seln können, dann stimmt dasschon mit dem starken Rücken.Das ist aber meistens nicht so.Wenn wir viel sitzen oder ständiggleichförmige Bewegungen ma-chen, dann kommt eine der Muskel-gruppen immer zu kurz und kannauf Dauer nicht mehr mithalten.Der Druck wächst und zeigt sichirgendwann als Alarmschmerz, weilder Körper so nicht mehr weiter-machen kann. Ein Gelenk oder dieWirbelsäule würden sonst Schadennehmen.Werden nun die scheinbar schwa-chen Muskeln weiter trainiert, wirdder Druck auf das betroffene Ge-lenk oder die Wirbelsäule und dieBandscheiben immer noch größerund verschärft das Problem noch.Hier liegt nach Roland Liebscher-Bracht ein grundlegendes Missver-ständnis vor: Man gehe von nurzwei Grundzuständen eines Mus-kels aus – entweder stark oder

schwach. Den Zustand „zu stark“kenne man nicht. Also gehe mandavon aus, dass bei Bewegungspro-blemen der Muskel zu schwach seiund demzufolge trainiert werdenmüsse. Viel zu wenig beachtetwerde dabei das Flexibilitätsverhal-ten eines Muskels entlang seiner Be-wegungsamplitude.Der Maschinenbau-Ingenieur ver-gleicht das mit dem Fahren mit an-gezogener Handbremse – dasentspricht dem angespannten Mus-kel, der noch weiter gekräftigt wird.Wenn man nun jeden Monat dieHandbremse einen Zahn weiter an-ziehen würde, bräuchte man eineimmer höhere Motorleistung, umeinen Berg hochzukommen. Oderdie Handbremse geht kaputt.Damit das unseren Muskeln nichtpassiert, gibt es im LNB-Systemeine Grundregel: Solange Schmer-zen im System sind, darf der Patientkeine Kräftigung betreiben.Und bei Rückenschmerzen z.B. liegtdas Problem meist nicht daran, dassdie Rückenstrecker zu schwachwären. Sondern dass die Frontmus-kulatur zu stark nach vorne zieht.Sie müsste also in ihrem Zug ge-schwächt werden, um das Problemzu lösen.

Warum Kräftigungs -programme beiSchmerzen nicht helfen

man gezielt im Kampf einsetzenkann, um im Ernstfall einen Geg-ner auszuschalten. Solche so ge-nannten Vitalpunkte oder DimMak Punkte liegen oft an den Ver-bindungsstellen zwischen Muskelnund Sehnen. Werden sie punktge-nau getroffen, können massiveVerletzungen die Folge sein, aberauch Ohnmacht, Stummheit, Läh-mungen oder gar der Tod. Diese Vitalpunkte werden aberauch in verschiedenen Heilverfah-ren genutzt, z. B. in der Akupressuroder der Akupunktur. Dort ist dieAnzahl der benutzten Punkte nochwesentlich umfangreicher als imKampfsport. Roland Liebscher-Bracht, deut-scher Kampfkunst-Experte mit ei-genem Ausbildungszentrum, hatsolche Punkte nun auch für den

Einsatz in der Schmerztherapiesystematisch untersucht und dabeidie von ihm so genannte Osteo -pressur entwickelt.

Bizeps und Trizeps sorgen gemeinsam für den Bewegungs-ablauf

15 Deine Gesundheit . März 2016

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Doch mehr und mehr zeigt sich,dass auch wissenschaftliche Theorie-modelle den Erfolg der Methode er-klären können.Die Alarmschmerzpunkte, die mitOsteopressur so wirksam behandeltwerden, ordnete man zunächst demGolgi-Sehnenapparat zu. Doch in-zwischen hat sich herausgestellt,dass man mit der Osteopressur auffreie Nervenenden der Knochen-haut einwirkt, die so genannten

interstitiellen Rezeptoren. Diese Zu-ordnung wurde zunächst vom Neu-rophysiologen und FaszienforscherDr. Robert Schleip getroffen.Solche „Alarmschmerzrezeptoren“reagieren in unterschiedlicher Inten-sität auf Druck. Sie sind also nur inbestimmten Bereichen „scharf“ ge-schaltet und reagieren deutlicher aufOsteopressur als die Golgi-Rezepto-ren am Übergang von Muskel zuSehne.

Effektive Schmerztherapie

Jeder Muskel brauchteinen Gegenspieler

Agonist und Antagonist, so heißtdas in der lateinischen Mediziner-sprache. Bizeps und Trizeps zumBeispiel sind solche Bewegungspart-ner. Der eine Partner, der die Bewe-gung auslösen möchte, zieht sich

Jetzt auch Unterstützung aus derWissenschaft

zusammen. Der andere Partner, deran der anderen Seite des Gelenkssitzt, muss nachgeben, damit die Be-wegung leicht, gelenkschonend undschmerzfrei durchgeführt werdenkann. Wenn der Unterarm nachoben gebeugt werden soll, zieht sichder Bizeps als Agonist zusammenund der Trizeps als Antagonist gibtnach. Soll der Arm wieder gestrecktwerden, zieht sich der Trizeps zu-sammen und der Bizeps gibt nach.Beide Partner haben also abwech-selnd die Rolle als Agonist und An-tagonist. Wird nun einer der beidenMuskeln ständig überbeansprucht,damit er schön groß wird, z. B. derBizeps bei Bodybuildern, kann ernicht mehr so leicht nachgeben.Manchmal können die Arme dannnicht mehr einfach gerade nachunten hängen, weil ständig eineRestspannung im Bizeps vorhandenist. Das hindert ihn daran, sich voll-ständig zu entspannen und als Anta-

gonist in der Bewegung einfachnachzugeben. Ein solches Ungleichgewicht bei denmuskulären Bewegungs partnern kannauf Dauer zu Fehlbelastungen imGelenk und Knorpel schädi gungenführen und dann die Alarmschmer-zen auslösen, um das Gelenk vor wei-teren Schädigungen zu schützen.

Wie Knochenhaut undGehirn auf die Osteo -pressur reagieren

Zunächst war die Schmerztherapienach Liebscher und Bracht einereine Praxismethode, die aufgrundihrer Wirksamkeit Verbreitung undAnerkennung fand.

Antagonist und Agonist sinddie Muskelkräfte am Knochen

Je stärker die Gegenkraft beider Bewegung ist, desto größerist die Gelenkbelastung

März 2016 . Deine Gesundheit 16

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Damir Lovric, Hirnforscher undNeurowissenschaftler, kann in sei-nen neurowissenschaftlichen The-rapieforschungen die Wirkung derOsteopressur über die Basalgan-glien und das PAG (periaquädukta-les Grau) erklären und damit eineweitere Praxiserfahrung bestätigen.Mit der Osteopressur könne direktEinfluss genommen werden aufBewegungsprogramme im Gehirn.Roland Liebscher-Bracht fasst die -se Erkenntnisse so zusammen:„Durch unsere Behandlungssyste-matik wissen wir, wo die interstitiel-len Rezeptoren „scharf“ geschaltetsind. Durch die Betätigung dieser„Schalter“ wirken wir direkt in dieBewegungsprogramme der Basal-ganglien ein. Vom Patienten unwissentlich antrainierteschädigende Programmewerden dadurch gelöscht.Wir beobachten Effekte,die auf einen Reset zu-

der Becken- und Wirbel säulen -positionierung, deutliche Schmerz -reduzierung, klare Verbesserungender körperlichen Leistungsfähigkeitund Vergrößerungen des retropatel-laren Gelenkraumes im 90° Winkelum 2mm.In seiner Praxisklinik konnte er ins-gesamt feststellen, dass durch dieLNB-Osteopressur, in Verbindungmit dem Üben der therapeutischenEngpassdehnungen bzw. dem Bewe-gungssystem LNB-Motion, die Ver-letzungsanfälligkeit deutlich redu-ziert wird und die Mikrozirkulationsämtlicher Gewebe zunimmt. Nachgroßen Kraft- und Ausdauerleistun-gen konnten sich die Sportlerschneller regenerieren und nach Ver-letzungen waren kürzere Gene-sungszeiten zu beobachten.

Effektive Schmerztherapie

Dr. Schleip: „Wir sind so alt wieunser Bindegewebe! Fitte Fas-zien halten Sie in Form, mit demrichtigen Training können Sie einLeben lang jugendlich und straffbleiben.“

Der Schmerz wird gelindert, indem manDruck auf bestimmte

Punkte ausübt

rück ins genetisch optimierte Be-wegungsgrundprogramm hindeu-ten.“

Gesteigerte Leistungs-fähigkeit mit LNB

Prof. Dr. med. Oliver Tobolski, Lei-ter der Praxisklinik Sporthomedic inKöln, mit Schwerpunkt Sportortho-pädie und Sporttraumatologie, hatmit der Schmerztherapie nach Lieb-scher und Bracht so gute Erfahrun-gen gemacht, dass er eine kleineAnwendungsstudie bei 10 Leis-tungssportlern durchführte − einekontrollierte, nicht randomisierteAnwendungsbeobachtung bei LNB Behandlungen. Er beobachtetedabei signifikante Verbes se rungen

17 Deine Gesundheit . März 2016

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Übersäuerung abbauen und sichrichtig ernähren – das ist neben dermuskulären Fehlbelastung das zweitegroße Thema für alle Schmerzpatien-ten. Ob Rheuma oder Fibromyalgie,ob Arthritis oder Migräne, chro ni -sche Rückenschmerzen oder stän-dige schmerzhafte Bewegungs- einschränkungen – fast immer spieltdie Übersäuerung des Zwischenzell-raums eine wichtige Rolle. „Zum chronischen Schmerz gehörtfast zwingend die Übersäuerung desBindegewebes, die metabolische Azi-dose, die bei vielen ihre Ursache imVerbrauch von Genussmitteln wieKaffee, Nikotin, tierischem Eiweiß,Süßigkeiten und Kohlensäure hat.“ Das hat Dr. Max Naber, Chirurg,Schmerztherapeut und Dunkelfeld-Diagnostiker, bei vielen seinerSchmerz-Patienten beobachtet. Nachden Gesetzen der Biochemie reagie-ren im sauren Milieu die Körper -zellen anders als sonst. Ihre Zell- membran verändert sich und dieSchmerzrezeptoren werden wegendes verringerten Membranpotentialswesentlich sensibler. Das führt zurSenkung der Schmerzschwelle.Immer geringere Anlässe führenzum Schmerz.Zudem versucht der Körper, die zu-viel vorhandenen Säuren zu binden,damit sie nicht im Blut oder in denlebenswichtigen Organen noch grö-ßeren Schaden anrichten. Also gibt es

Anlagerungen von sauren Stoffwech-selprodukten und -valenzen an Struk-turproteinen dergroßen Sehnen oderBänder. Das führt zuVerhärtungen undVerspannungen undals Folge zu schmerz-haften Bewegungs-einschränkungen, dieschließlich chronischwerden können. Eine weitere Me-thode des Körpers,Säuren zu binden, istdie Neutralisation dersauren Valenzendurch Bindung anMaterialen, die denKnochen oder demPlasma entzogen wer-den. Als neue Verbin-dungen entstehen,chemisch gesehen, Salze oder Seifen,die sich wiederum anlagern und zuGewebeverkalkungen führen können.

Basische Ernährung hilft demübersäuerten Körper Jeder sinnvolle therapeutische An-satz wird deshalb bei Schmerzpatien-ten eine Ernährungsumstellung miteinbeziehen. Zunächst ist alles zuvermeiden, was dem Körper weitereSäuren zuführt bzw. im Körper zurSäure-, Schleim- und Schlackenbil-dung führt (z. B. Zucker, Kaffee,

Fleisch und Wurst, Milchpro-dukte). Bevorzugt essen sollteman das, was dem KörperBasen liefert, die Gegenspielerder Säuren. Das tun z. B. Pell-kartoffeln und Gemüse. Anfangs muss dem Körper si-cher noch zusätzlich geholfenwerden, das saure Milieu um-

zustimmen. Da gibt es alkalisierendeMittel, basische Salze, wie das altbe-

kannte Bullrichsalz, oder mit wichti-gen Mineralien angereicherte Basen -bildner. Auch Ausleitungskuren sind hilf-reich, um die im Körper angelager-ten Schadstoffe auszuschleusen. Hiersollte man aber unbedingt den Rateines Experten einholen. Mit kine-siologischen Testverfahren lässt sichgut herausfinden, ob man jetzt Chlo-rella-Algen braucht, dazu Koriander,Bärlauch oder Schwefelsalze oder obhomöopathische Mittel besser helfenkönnen.

Wenn der Körper sauer wird

Basische Lebensmittel, wiez. B. Gemüse, neutralisierendie Säurebildung im Körper

März 2016 . Deine Gesundheit 18

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„Das Besondere an den Engpass-dehnungen ist, dass der normale Ef-fekt des Krafttrainings in seinGegenteil verkehrt wird. Statt immerkräftigerer, aber auch unflexiblererMuskeln erhalten die Probanden mit

der Beweglichkeitskräftigung kräfti-gere Muskeln, die immer flexiblerwerden. Die so trainierte Muskulaturwird immer funktio-

neller, leistungsfähiger und wenigeranfällig für die typischen Sportver-letzungen der unterschiedlichenSportarten. Auch die von uns be-treuten Spezial einheiten der Polizei,die überdurchschnittlich hohen kör-

perlichen Belastungen ausgesetztsind, berichten von diesen Effek-ten“.

Endlich eine Erklärung,warum auch gesundesEssen gegen SchmerzenhilftProf. Dr. rer. nat. Claus Leitzmann,dessen Forschungsschwerpunkte imBereich gesunder Ernährung liegen,findet es als Ernährungswissen-schaftler „sehr spannend, endlicheinen nachvollziehbaren Grunddafür gefunden zu haben, warumgesunde Ernährung Schmerzen lindern kann.“ Wenn die Entstehungvon Schmerzen in der neuenSchmerztheorie von Liebscher undBracht einheitlich durch unphysiolo-gische, muskulär-fasziale Überspan-nungen erklärt werden kann,erscheine es logisch. Gesunde Er-nährung kann Übersäuerung abbauen. Dadurch kann dieKontraktion der Myofibroblastenin den Faszien reduziert und dieAbwehr spannung der Muskelfasernvermindert werden.„Die zentrale Bedeutung der (Mus-kel-/Faszien-)Dehnungen in Formder Engpassdehnungen imRahmen einer intensivenkörperlichen Aktivitätgepaart mit einervo l lwe r t i g enp f l a n z -lichen

Die LNB-Therapie hilftgegen quälende Rücken-schmerzen

Regelmäßige Dehnungseinheiten erhalten den positiven Effekt der Schmerzreduzierung

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Page 20: DG Heft1 - natürliche und effektive Heilmethoden

Wie finden Sie einen LNB-Therapeuten?Das ist ganz einfach. Sie gehen aufdie Website von Roland Liebscher-Bracht und Dr. Petra Bracht. DieAdresse lautet: www.liebscher-bracht.com.Ganz oben können Sie verschiedeneInfos anklicken, z. B. LNB-Therapieoder Erfahrungsberichte oder Kon-takt. Sie wählen LNB-Therapie undkönnen dort wiederum, diesmallinks, verschiedene Infos anwählen.In der Mitte sind zwei auffälligeKästchen „Schmerztherapeut fin-den“ und „Bewegungstherapeutfinden“. Wenn Sie sich dort einkli-cken, müssen Sie nur noch Ihren

Wohnort oder Ihre Postleit-zahl eingeben und Sie kön-

nen nach passenden

Effektive Schmerztherapie

Ernährung ergeben den Synergieef-fekt zur erfolgreichen Schmerzlö-schung. Gerade für ältere Menschenwie mich, der gerade 82 Lebensjahrevollendet hat, haben die Übungenaus dem LNB-Motion einen gera-dezu verjüngenden Effekt.“

Therapeuten im Radius von 5 bis100 km um Ihren Wohnort suchen.In Deutschland, Österreich und derSchweiz finden sich inzwischenschon recht viele Ärzte, Heilprakti-ker, Physiotherapeuten und Ange-hörige anderer medizinischerBerufe, die ihre Ausbildung beiLiebscher und Bracht gemachthaben.Auf derselben Website finden Sieauch viele weitere Informationenund Videos (im „Blog“), die Zu-sammenhänge von Schmerzen undmuskulärer Belastung erklären.Sogar ein Ausschnitt aus der stern-TV-Sendung mit Günther Jauchkönnen Sie sich ansehen.

Und was geschieht beim LNB-Schmerztherapeuten?All die medizinischen Unterlagen zuIhrer Schmerz-Vorgeschichte wer-den Sie dort vermutlich nicht brau-chen. Schmerztherapeuten lassensich berichten, wo Sie die schlimm-sten Schmerzen haben und werdendann nach bestimmten Punkten aufIhrem Körper suchen, wo Sie amdeutlichsten Druckschmerz verspü-ren. Sie ordnen den Druckschmerzdabei auf einer Skala von 1 - 10 ein.Ihre hauptsächlichen Schmerz-punkte müssen nicht genau da sein,wo die Schmerzen sind. Oft sind siein anderen Bereichen zu finden, z. B.bei den muskulären Gegenspielernder schmerzenden Muskeln. DieseZusammenhänge werden Ihnen

auch erklärt.Nach der Diagnose kommt die

Schmerzpunkt-Pressur anIhren Haupt-Schmerz-

punkten. Sie wird auchOsteopressur genannt

und dient dazu, die

März 2016 . Deine Gesundheit 20

Quellen: Stimmen der Wissenschaft:„Ernährung hat Auswirkungen aufSchmerzen“, aus: Dr. med Petra Bracht, Roland Lieb-scher-Bracht: „Der Schmerz Code. IhrSchlüssel zur Schmerzfreiheit – dieneue Schmerztherapie“. LNB Interna-tional AG, 7. Auflage 2015, S.33,ISBN 978-39813717-8-9Robert Schleip mit Johanna Bayer:„Faszien-Fitness − Vital, elastisch, dy-namisch in Alltag und Sport“. RivaVerlag, 2014. 224 S, ISBN 978-3-86883-483-3

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fehlprogrammierten Muskelspan-nungen zu löschen und so den fest-gefahrenen Schmerzzustand zulösen.Danach wird überprüft, ob sich etwasverändert hat bei den Schmerzen undBewegungseinschränkungen, deret-wegen Sie Hilfe gesucht hatten. Undin den meisten Fällen können schonbei der ersten Behandlung dieSchmerzen um 70 Prozent und mehr

reduziert werden. Das sind die Erfah-rungswerte, von denen Roland Lieb-scher-Bracht und die über 1500 vonihm ausgebildeten Schmerztherapeu-ten inzwischen ausgehen.Die meisten Patienten sind nach die-sen ersten positiven Erfahrungenmeist auch sofort bereit, selbst aktivweiterzumachen. Denn jetzt ist Ei-geninitiative gefragt. Die allzu belas-teten Muskelpartien müssen wiederentlastet und gedehnt werden. Dazu

bekommen Sie erste Übungen alsHausaufgabe mit.Vielleicht müssen Sie auch noch ein-oder zweimal wiederkommen, umsich nochmal Schmerzpunkte drü-cken zu lassen oder die Schmerzfrei-Übungen zu vertiefen. So oder so −der positive Effekt wird nur danndauerhaft bleiben, wenn Sie selbstkonsequent weiter üben und dafürtäglich 25 Minuten investieren.

Als Hilfestellung gibt es DVDs undComputerprogramme zum Mitma-chen, die Sie sogar auf Ihrem Smart-phone empfangen können. Sohaben Sie Ihre Schmerzfrei-Übun-gen immer dabei.Natürlich gibt es das alles nicht um-sonst. Für eine Behandlung beimSchmerztherapeuten müssen Sievielleicht 100 Euro investieren, undDVDs und Computerprogrammekosten auch. Aber wer schon einen

Ärztemarathon hinter sich hat, wirdfroh sein, endlich wieder ohneSchmerzen zu leben und mit relativwenig Aufwand sich selbst helfen zukönnen.

Und wenn es nicht geholfen hat?

Dann geht man bei LNB-Therapeu-ten davon aus, dass es eine andereUrsache für die Schmerzen gibt als

muskuläre Verspannun-gen und den darauf fol-genden Alarmschmerz.Roland Liebscher-Bracht berichtet in sei-nem Buch über den Falleines Patienten, dem erdurch seine Ausschluss-Diagnose dazu verhelfenkonnte, noch rechtzeitigein paar Stents an denHerzkranz-Gefäßen ge-setzt zu bekommen.

Bei welchen Schmer-zen kann LNB helfen?

Ob Arthroseschmerzenoder Migräne, ob Fer-sensporn oder Gleitwir-bel, ob Frozen Shoulderoder Golfellenbogen,ob Hexenschuss oder

Interkostalneuralgie, ob Karpaltun-nelsyndrom oder Restless Legs, obSkoliose oder Weichteil rheuma, obSchmerzen im Rücken, am Knie-oder Hüftgelenk, ob Jogger schien - bein oder Atemschmerzen – all daskann von muskulären Fehlspannun-gen kommen. Diese wiederumlösen dann, wenn die Fehlspannungsich als Muster ins Gehirn ein-brennt, den entsprechenden Alarm-schmerz aus.

Durch Dehnübungen werden die beanspruchten Rückenmuskeln entlastet

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Effektive Schmerztherapie

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Tamara Lebedewa

Krebserreger entdeckt !

Die verblüffenden Erkenntnisse einer russischen Forscherin

Die russische WissenschaftlerinTamara Lebedewa erforschte dieKrebskrankheit über viele Jahreund kam zu erstaunlichen, revolu-tionären Ergebnissen. Auch wenndiese Ergebnisse von der herr-schenden Lehrmeinung bishernicht anerkannt sind – die Be-handlungs methoden von Lebe-dewa beugen der Krankheit vorund unterstützen den Heilungs-prozess.

Auf der Basis ihrer Forschungenempfiehlt die Autorin im letztenAbschnitt des Buches eine konse-quente fünfstufige Reinigung allerOrgane des Körpers, die einewirksame Vorbeugemaßnahmedarstellt.

336 Seiten · 14 Abb. · TBISBN 978-3-932130-13-7

17,90 €

Und deshalb, so Roland Liebscher-Bracht, kann bei all diesen Schmer-zen und noch vielen mehr dieLNB-Methode helfen.Denn 90 Prozent aller körperlichenSchmerzen kommen seiner Mei-nung nach von muskulären Fehl-spannungen und sind eigentlichkeine Störungsschmerzen, sondernAlarmschmerzen.Und selbst wenn echte Störungs-schmerzen vorliegen, also z. B. beiEntzündungen oder Verletzungen,kann die Behandlung der Schmerz-punkte oft eine leichte Entlastungbringen – denn ein Teil derSchmerzen sind immer Alarm-schmerzen.

Beispiel Knieschmerzen nach Einsatz eines künstlichenGelenksDie ursprüngliche Diagnose war:Menisken zerstört, fortschreitendeArthrose im Gelenk, bis Knorpelund Knochenhaut zerstört sindund die Knochen selbst aufeinan-der reiben. In ihrem bekannt jovi-alen Ton sprechen Ärzte dannschon mal davon, dass man „aufGlatze“ läuft. Das sei es dann, wasdie Schmerzen ausmacht, meinendie Ärzte. Deshalb die Empfeh-lung: ein künstliches Kniegelenk.Eine Totalendoprothese wird ein-gesetzt, vom ursprünglichen Ge-lenk ist nichts mehr vorhanden –also kann, so meint man, auchnichts mehr wehtun. Zunächst,vielleicht auch noch ein paar Mo-nate nach der OP, ist das auch so.Doch dann kommen nach undnach die gleichen Schmerzen wie-der wie früher. Wie kann das sein?Es ist wieder wie es vorher auchwar: die Schmerzen kommen

durch muskuläre Fehlbelastung.Der Schmerz ist ein Alarmschmerzund gibt mir ein Signal: So kann esnicht mehr weitergehen. So wie dudich bewegst (recht einseitig) odereben nicht bewegst, sondern deinLeben im Sitzen führst, schadet dasdeinem Kniegelenk. Und deswegenzeige ich/Alarmschmerz dir, dassdu etwas verändern musst.Also muss dafür gesorgt werden,dass alle an der Kniebewegung be-teiligten Muskeln sich wieder ent-spannen dürfen und nicht einerdavon zuviel Zug aufs Gelenk aus-übt, weil sein Gegenspieler sich zu-nehmend verkürzt. Das würdedann wiederum zu Abrieb undschleichender Zerstörung des Ge-lenks führen. Ganz abgesehendavon, dass auch der Abrieb, jenach Werkstoff, nicht ungefährlichist.

Fazit: Auch die ursprünglichenSchmerzen im Kniegelenk kamenzunächst von den Spannungen derMuskeln und Faszien rundherum.Und jetzt, wo sich diese Schmerzenwieder zeigen, ist es höchste Zeit,dafür zu sorgen, dass diese Span-nungen aufhören.

Margot Müller, langjährige Lehr-tätigkeit im Zweiten Bildungsweg.Nach schwerer Krebserkrankungund Standard behandlung Hinwen-dung zu alternativen und komple-mentären Heilverfahren. Heilpraktiker-Ausbildung. Tätigkeitals Medizin-Journalistin. IntensiveQigong-Praxis, heute selbst Qigong-Ausbilderin bei der Deutschen Qi-gong Gesellschaft e.V.

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Mit Pilates zu Geschmeidigkeit und Kraft

Im Einklang mit der Natur − Pilatesübungenan der frischen Luft wirken belebend

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Übungen und besuchten regelmäßigdas Studio. Zum Wellness-Trendwurde Pilates allerdings erst in den1990er Jahren. Joseph Pilates starb

1967 ohne die Weiterführung seinerArbeit zu regeln, sodass „Pilates“ bisheute kein geschützter Begriff istund es weltweit sehr unterschiedlicharbeitende Pilates-Trainer gibt. Wäh-rend im Fitnessbereich fast aus-

Ein Turner startet durch

Die Bezeichnung „Pilates“ verdanktdas Körpertraining seinem ErfinderJoseph Hubert Pilates (1883-1967).Der gebürtige Mönchengladbachergalt als leidenschaftlicher Turnerund entwickelte das Konzept wohleher aus der Not heraus, während erim Ersten Weltkrieg in Großbritan-nien interniert war. Er hatteDeutschland nach dem Tod seinerersten Frau verlassen. Weil es darumging die Muskeln mit Hilfe des Geis-tes zu kontrollieren, nannte er seineMethode zunächst „Contrology“.Sie sollte zu einer guten Konstitu-tion und Haltung beitragen. Zurückin Deutschland rehabilitierte er mitseinem Bewegungstraining Kriegs -ver sehrte und Gehbehinderte. Wäh-rend dieser Zeit entwarf er auchspezielle Gerätschaften, welche dasTraining zusätzlich unterstützten. ImJahr 1923 wanderte er in die USAaus und eröffnete in New York einTrainingsstudio in dem Gebäude desNew York City Ballets. Es dauertenicht lange und zahlreiche Tänzererkannten die positiven Effekte der

schließlich auf einer Bodenmattegeübt wird, kommen in der Pilates-Rehabilitation vorwiegend Gerätezum Einsatz.

Kräftigung der KörpermitteDie Pilates-Übungen widmen sichbesonders den Muskelgruppen desRumpfes, d. h. dem Bauch, dem Rü-cken und dem Beckenboden. Im Pi-lates-Jargon ist vom „Powerhouse“die Rede – der Stützmuskulatur inder Körpermitte rund um die Wir-belsäule. Die Kraft- und Stretching-Übungen aktivieren besonders dietiefliegenden, kleineren und meistschwächeren Muskelgruppen. Abergerade diese sind für eine korrekteund gesunde Körperhaltung vonentscheidender Bedeutung. Die

Muskulatur des Beckenbodens unddes Rumpfes wird gezielt gekräftigt.Insgesamt gibt es rund 500 Pilates-Übungen, die teilweise auf derMatte und teilweise an Geräten zuabsolvieren sind. Dafür wurden der

„Eine falsche Bewegung und schon war es passiert“, berichteteErich S. vor drei Jahren im SWR. Während des Umgrabens imGarten lähmte ihn plötzlich ein gewaltiger Schmerz im Rücken. Erwar gerade mal 40 Jahre alt und entsetzt über die Diagnose: eineNervenentzündung an der Wirbelsäule. Durch die Verabreichungvon Spritzen und Medikamenten heilte die Entzündung ab, aberdie Schmerzen blieben. Die Ärztin verschrieb ihm daraufhin einePilates-Rehabilitation, die sein Leben veränderte. Die Schmerzenverschwanden und gleichzeitig entwickelte sich ein neues Be-wusstsein für seinen Körper. Seitdem absolviert er die kräftigen-den und gleichzeitig dehnenden Körperübungen regelmäßig undprofitiert sehr davon.

Heilende Bewegung

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Kontrolle, Atmung, Präzision undFluss.

KonzentrationDie Aufmerksamkeit soll ganz aufden Körper gerichtet sein. MitHilfe der Konzentration werdenKörper und Geist in Harmonie ge-bracht.

ZentrierungDie Übungen zielen vor allen Din-gen auf die Stärkung der Körper-mitte. Durch die Kräftigung derRumpfmuskulatur können be-sonders Rückenbeschwerden positivbeeinflusst werden.

„Reformer“, der „Cadillac“, der„Chair“, der „Barrel“ und der„Spine Corrector“ – die fünf klassi-schen Gerätschaften des Pilates er-funden. Alle Bewegungen werdenlangsam und fließend ausgeführt. Sieverbinden Bewegung mit Kraft, At-mung und Wahrnehmung.

Wichtige PrinzipienDie folgenden Pilates-Prinzipienstammen nicht direkt vom Erfin-der, sondern wurden erst einigeZeit nach seinem Tod herausgear-beitet und veröffentlicht. Sie um-fassen Konzentration, Zentrierung,

KontrolleDurch die kontrollierte Ausführungder Übungen werden besonders die„kleinen Helfermuskeln“ gestärkt.

AtmungEs wird eine bewusste Atmung indas Zwerchfell trainiert, um Ver-spannungen entgegenzuwirken. Da -bei wird das Brustbein bewusstgesenkt. Der Bauchnabel bleibt wäh-renddessen nach innen gezogen.

PräzisionEine korrekte, fein abgestimmteAusführung der Übungen ist für diepositive Wirkung von entscheiden-

Heilende Bewegung

Man muss nicht immer allein trainieren – mitGleichgesinnten macht es noch mehr Spaß undman knüpft neue Kontakte

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Training eine lindernde, wenn nichtsogar heilsame Wirkung. Eine Rei-zung des Ischias-Nervs kann z. B.auch durch eine Verkürzung des

Musculus piriformis, einem birnen-förmigen Muskel der Hüfte, auftre-ten. Durch regelmäßige Dehnungmit folgender Pilates-Übung, lässtsich dieser Muskel wieder verlän-gern.

Piriformis-StretchAusgangsposition: Rückenlage, denrechten Fuß aufgestellt, das linkeBein gebeugt und über das rechtegeschlagen (der linke Knöchel istdann auf dem rechten Oberschen-kel). Beide Hände fassen die rechteOberschenkelrückseite.Ausatmen: Ziehen Sie Ihren rechtenOberschenkel Richtung Gesicht.Spüren Sie die Dehnung auf derGesäß-, Außen- und Rückseite links.Einatmen: Halten.Ausatmen: Ziehen Sie Ihr Bein wei-ter Richtung Gesicht, um die Deh-

der Bedeutung. Fehler in der Aus-führung können einen gegenteiligenEffekt haben und zu Überlastung,Verspannung und Schmerzen füh-ren. Deshalb ist es ratsam Pilates zunächst mit Hilfe eines profes -sionellen Trainers zu erlernen.

FlussEs gibt keine abrupten Bewegungen.Alle Übungen werden fließend undhinübergleitend ausgeführt. Bei gut ausgebildeten Pilates-Trai-nern (mit medizinischer Grundaus-bildung und Nachweis von über 100Ausbildungsstunden) übernimmt dieKrankenkasse in der Regel die Trai-nings- und Rehabilitationskosten.

Möglichkeit derSchmerzlinderung

Auch wenn die wissenschaftlicheDatenlage mager ist, äußerte Prof.Ingo Froböse vom Zentrum für Ge-sundheit der deutschen Sporthoch-schule Köln: „Wer heilt, hat recht.Pilates hat im Vergleich zu anderenMethoden sehr große Effekte, weiles eine aktive und ganzheitliche Me-thode ist. Der Erfolg ist da, auchohne dass man die Evidenz, also diewissenschaftliche Qualität, belegthat.“ Im Gegensatz zum üblichenReha-Training konzentrieren sichdie Pilates-Übungen nicht nur aufdie Schmerz-Zonen, sondern kräfti-gen und dehnen den gesamten Körper. Besonders bei Rücken-schmerzen, aber z. B. auch beim Pi-riformis-Syndrom, das auf Grundeiner Reizung des Ischias-Nervsdurch Schmerzen im Gesäß und aufder Oberschenkelrückseite gekenn-zeichnet ist, entfaltet das Pilates-

nung zu intensivieren. Halten Sie diePosition bis zu 10 Atemzüge undwiederholen Sie die Übung mit demanderen Bein.

FazitRund 400 Muskeln stützen und hal-ten den Körper. Wenn sie nicht re-gelmäßig trainiert werden, verkürzenund verkümmern sie. Ursache ist ofteine falsche Körperhaltung, die inder Folge zu Rückenschmerzenführt. Dennoch sollte besonders beiVorliegen von Wirbelsäulenschädenoder einem flachen Rücken Pilatesnur unter Anleitung durch einenprofessionellen Trainer erlernt wer-den. Bei regelmäßigem Üben führtPilates zu einer gestärkten Körper-mitte, die Haltung verbessert sichund durch eine schlanke, straffeMuskulatur ergibt sich eine anmuti-gere Bewegungsweise. Nicht um-sonst schwören Tänzer, Sportlerund Superstars auf Pilates.

DG

Heilende Bewegung

Pilates stärkt nicht nur den Rü-cken, sondern sorgt für einen

schönen Körper

März 2016 . Deine Gesundheit 26

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Wussten Sie schon...?… dass die Passionsblume (Passiflora incarnata) auf der psychisch-seelischen Ebene krampflösend, entspannend und beruhigend wirkt?Seelische Verspannungen, z. B. durch Überforderung, zu wenig Frei-raum im Leben oder zu hohen Anforderungen an sich selbst, könnenden Körper beeinflussen. Muskelverspannungen und Schmerzen sinddie Folge. Die Einnahme eines Passionsblumenextrakts löst die seeli-sche Anspannung und fördert einen gesundenSchlaf. Dies wirkt sich auch positiv aufdas körperliche Befinden aus, so-dass bei chronischen Schmerz-zuständen, wie z. B. beider Fibromyalgie derPassionsblu-

men-

extraktempfohlen werdenkann.

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Page 28: DG Heft1 - natürliche und effektive Heilmethoden

... dass bei Entzündungen Fleischzu essen oder Alkohol zu trinken dasgleiche ist, wie Benzin ins Feuer zugießen? Der österreichische Heil-praktiker Rudolf Breuss weist in sei-nen Büchern darauf hin und mahntzur Vorsicht.

… dass Winterportulak der mag-nesiumreichste Blattsalat ist? Mit151 mg Magnesium pro 100 g stellter eine hervorragende Quelle fürdieses wertvolle Anti-Stress-Mine-ral dar. Es wirkt Muskelkrämpfenentgegen und fördert die Entspan-nung. Bereits die alten Ägypternutzten die saftig-grünen Blätterdes Winterportulaks als Gemüseund Heilpflanze. Im Aussehen er-innert er an Spinat. Neben Magne-sium enthält er auch reichlichKalzium, Vitamin C, Eisen undKalium. Er sollte frisch und rohverzehrt werden. Einen gemisch-ten Salat oder grünen Smoothiewertet er durch sein nussartigesAroma geschmackvoll auf.

… dass Lachen und eine bewusstaufrechte Körperhaltung die see-lische Widerstandsfähigkeit fördern?Schon allein die Aktivierung der ent-sprechenden Muskelgruppen, be-wirkt eine Ausschüttung vonGlückshormonen und steigert das

Wohlbefinden. Heil-kundige und Psy -cholo gen ver wen -den auch den Be-griff Resilienz. Ersteht für das Vermö-gen eines MenschenKrisen, seien esKrankheiten oderSchicksalsschläge, zuüberstehen undsogar daran zuwachsen. Die Kind-heit ist entscheidendfür die Entwicklung

der individuellen Resilienz, jedochkann diese Fähigkeit auch im Er-wachsenenalter noch trainiert wer-den. Grundsätzlich wirken sichBeziehungen, Akzeptanz, Respekt,Selbstwirksamkeit und Eigenverant-wortlichkeit positiv aus.

Winterportulak ist auch unter den Namen „GewöhnlichesTellerkraut“ oder „Kuba-Spinat“ bekannt

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Kurz und knapp

Bitter macht schlank

Die Geschmacksrichtung „bitter“vermittelt dem Körper wichtigeSignale. Einerseits werden dieVerdauungsprozesse angeregt,aber andererseits auch die Sätti-gung gefördert. Gehirnforschererklären dieses Phänomen mit derBotschaft, die das Geschmacks -empfinden „bitter“ an das Gehirnsendet. Viele giftige Pflanzen inder Natur schmecken bitter. Spürtalso die Zunge diesen Ge-schmack, löst das automatischeine Abwehr aus und die Lust amEssen wird gebremst. Um einegewichtsreduzierende Wirkung zuerzielen, ist es notwendig, die Bit-terstoffe eine halbe Stunde vordem Essen z. B. in Form einesChicoree-, Endivien- oder Radic-chiosalats einzunehmen.

Kuhmilchprodukte

... müssen in Deutschland hitzebe-handelt werden, das ist gesetzlichfestgelegt. Sie werden für den Ver-kauf pasteurisiert, homogenisiertund sterilisiert. Durch diese Be-handlung wandelt sich dieses ursprünglich organische Lebens-mittel in ein anorganisches. Derweit verbrei-tete Gedanke,M i l c h p r o -dukte seieng e s u n d ,stammt nochaus alten Zei-ten. Heute istMilch "toteNahrung" undverkalkt un-sere Blutbah-nen undGelenke. VieleProminente,

Fehlsichtigkeit

Kurz- bzw. Weitsichtig-keit ist eine Muskel-schwäche. In Deutsch -land sind über 40. Mio.Menschen auf eine Seh-hilfe angewiesen und vonder Fehlsichtigkeit be-troffen. Wir haben dieAugenmuskeln durchunser Verhalten trainiert,sich auf eine bestimmteEntfernung zu fokussie-

ren. Vor allem bei dertäglichen Arbeit am Bild-schirm sind regelmäßige Pausen sehr wichtig.Überlastung der Augen-muskeln kann die Seh-kraft noch weiter redu -zieren. Durch gezieltesTraining der entspre-chenden Muskulaturkann die Sehkraft verbes-sert oder sogar wieder-hergestellt werden.

darunter der Tennisprofi NovakDjokovic, FC-Bayern-Star RobertLewan dowski und seine Frau,ebenfalls Sportlerin und Ernäh-rungsexpertin, verzichten heutekomplett auf Kuhmilchprodukte,um gesund und leistungsfähig zubleiben.

29 Deine Gesundheit . März 2016

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Zusammenhang zwischen Geburts-gewicht und Herzkrankheiten

Nach Angaben von Dr. David Baker ist ein Geburts-gewicht von über 5,5 Pfund sowohl für Frauen als

auch für Männer vorteilhaft.Liegt es unter 5,5 Pfund, ster-

ben Männer mit einer um50 Prozent höheren

Wahrscheinlich-keit an einerHerzkrankheit alsdiejenigen, die bei

der Geburt mehr auf die Waage gebracht haben. BeiFrauen ist laut Forschern der Harvard Universität dasGeburtsgewicht ebenfalls entscheidend. Wiegt Fraumehr als 5,5 Pfund, wenn sie das Licht der Welt er-blickt, ist die Wahrscheinlichkeit um 23 Prozent ge-ringer, dass sie im späteren Leben an einer Herz-krankheit leidet.

Spieglein, Spieglein ander Wand„Ich bin stolz auf meine Falten. Sie sind das Leben inmeinem Gesicht.“, sagte einst Brigitte Bardot. Doch nichtalle Frauen teilen diese Einstellung. Die Antifaltencremeist bei Frauen sehr beliebt. Manche greifen schon sehr

früh zum Tiegel, um Falten gar nicht erst entstehenzu lassen. Aber welche Creme verhilft denn nun zumjüngeren Aussehen? Die Werbung verspricht unseinen jugendlichen Teint durch Hyaluron, Retinoloder Coenzym Q10. Klingt alles schön und gut,aber wie sieht die Realität aus? Die Stiftung Wa-rentest nahm neun Cremes genauer unter dieLupe, im Preissegment von 2,45 bis 87 Euro.

Das erstaunliche Ergebnis sorgt für Stirnrunzeln.Selbst die teuerste Creme bekommt die Note „mangel-haft“. Die anderen Produkte ebenfalls. Vier Wochen langtesteten 270 Frauen die Cremes. Am Ende konnte man

mit bloßem Augekeine sichtbare Ver-besserung erkennen.Dabei glaubt jedezweite Frau, dass siedie Zeit anhaltenkann, wenn sie fleißigcremt. Das Vertrauen in teure Markenprodukte ist eben-falls hoch, sollten dort doch qualitativ hochwertige In-haltsstoffe enthalten sein. Der Test zeigt jedoch, dass derPreis der Anti-Aging-Creme keine Rolle spielt. Fältchenkommen und bleiben. Mit gesunder Ernährung, viel Be-wegung, Feuchtigkeit und Sonnenschutzmittel können Siejedoch zu einer schöneren Haut beitragen. Und vielleichtist das Geheimnis einer jungen Ausstrahlung die positiveLebenseinstellung, so wie Brigitte Bardot es vorlebt.

Im Badezimmer türmen sich die Fläschchenund Tuben, die ewige Jugend versprechen

Eine Pille für alle Fälle

Schon bei leichten Anzeichen greifen viele direkt zur Ta-blette. Eine Pille hier, eine da. Die Kopfschmerztablettegehört für die meisten zur Grundausstattung und wirdtäglich mitgeführt. „Schmerz lass nach“ lautet die Deviseund das am besten sofort. Doch der regelmäßige Griffzu Medikamenten bleibt nicht ohne Folgen. Laut derDrogenbeauftragten der Bundesregierung sind hierzu-lande 1,4 bis 1,9 Millionen Menschen medikamentenab-hängig. Es sind vor allem ältere Menschen betroffen. DieQuote der Frauen ist höher als die der Männer. Das regtzum Nachdenken an. Von den Arzneimitteln, die amhäufigsten verschrieben werden, haben 4 bis 5 ProzentAbhängigkeitspotenzial. Erschreckend ist auch, dass derÜbergang vom Gebrauch zum Missbrauch fließend ver-läuft. Dabei sind Schlaf-, Beruhigungs- und Betäubungs-mittel alle rezeptpflichtig. Deshalb sollten Ärzte undApotheker die Patienten ausführlich beraten und aufklä-ren. Vor allem Medikamente, die auf die Psyche wirken,sollten nach der 4K-Regel eingenommen werden: klareIndikation, kleinste notwenige Dosis, kurze Anwen -dungs dauer und kein abruptes Absetzen.

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