erstellung von landmarks aus geobasisdaten ramses henin
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Erstellung von Landmarks aus Geobasisdaten
Ramses Henin
Motivation● Landmarks = visuelle Erkennungsmerkmale, die sich
von ihrer Umgebung abheben● ergänzen herkömmliche Navigationslösungen, welche
nur Richtungen und Strecken nutzen● Einflüsse auf den Beobachter
– Entfernung– Zeitpunkt– Zugänglichkeit– Geometrische Eigenschaften– Fassadenattribute
Frage: Wie kann man aus 3D Stadtmodellen Landmarks extrahieren?
Methode von Raubal & Winter● 3D Basis● Bauwerk wird überprüft auf
– Visual Attraction: ● Form und Fläche: ● Farbe: aus photogrammetrischen Aufnahmen
– Semantic Attraction: ● kulturelle Bedeutung: z.B. aus Kulturgüterkataster (Wien)● explizite Zeichen: Zeichen und Markierungen
– Structural Attraction: ● Knoten: von wie vielen Wegen erreichbar
fällt auf
Fazit• Bezugsmengen bei Visual (=Fassaden) und Semantic
(=Gebäude) Attraction unterscheiden sich• Unabhängigkeit ist nicht gegeben (Formfaktor / Fläche)• Gewichtung schwierig• => Versuch im Rahmen einer Diplomarbeit am IKG ein Verfahren
zur automatischen Extraktion von Landmarks zu entwickeln
• Bewertung mit Hypothesentest:• Annahme: Normalverteilung• Signifikanz für jedes Merkmal bestimmen• Mittelung und Gewichtung von Visual, Stuctural, Semantic
Attraction• Addition der gewichteten Mittel
Bewertung der Landmarks Raubal & Winter
Galler: Bestimmung mit der Informationstheorie
• Forderungen der Informationstheorie nach Shannon & Weaver– Informationsgehalt I(x) umso grösser, umso
kleiner Wahrscheinlichkeit des Auftretens P(x)
– Wenn P(x) = 0 ist, muss I(x)=1 sein – Informationsgehalte von unabhängigen
Nachrichten addieren sich
Informationstheorie
• Auftretenswahrscheinlichkeit: – m = Anzahl gleich wahrscheinlicher Zeichen
• Maß der Information: – Einheit ist bit
• Informationsgehalt:• wenn Informationsgehalte unabhängig =>
addierbar• Information objektiv bestimmbar, gleiche
Einheit
Mathematische Grundlagen
Vorgehensweise• Referenz = Fassaden• Fassadenfronten => Unterteilung nach Hauseingängen• Berechnung der Informationsgehalte der berücksichtigen
Konzepte:– Zugänglichkeit bzw. Standort– Höhe– Breite– Referenzmenge für Höhe und Breite– Krümmung– Farbe– Zeichen und Markierungen– Relief
• Addition der Informationsgehalte• ZIEL: Flächendeckende Bewertung ALLER Fassaden
Konzept: Zugänglichkeit bzw. Standort
• Gebäude an Kreuzung oder Strassenzug?
• Adjazenz bestimmen– Um jeden Knoten kreisförmigen Puffer legen, Fassaden
innerhalb des Puffers mit Grad des Knotens versehen
– Alle Fassaden mit gleichem Grad werden addiert
– Reziproke Anzahl sämlicher Fassaden multipliziert mit Anzahl der Fassaden gleichen Grades = Auftretenswahrscheinlichkeit der Fassaden gleichen Grades
• kann schon mit digitaler Karte berechnet werden
Konzept Standort: BeispielGrad 4
Grad 4 Grad 3
Grad 1• Gesamtzahl Fassaden: 60
• Adjazente Fassaden mit Knoten vom Grad• 1 (F1): 6• 3 (F3): 8• 4 (F4): 16• Nicht adj. Fassaden (F0): 30
• Aufretenswahrscheinlichkeiten und Informationsgehalte:• P (F1) = 6/60 => I(F1) = 3,32 b• P (F3) = 8/60 => I(F2) = 2,90 b• P (F4) = 16/60=> I(F3) = 1,90 b• P (F0) = 30/60=> I(F0) = 1 b
Konzept: Höhe
• Traufhöhe• Mittelwert der 2
Seitenkanten eines Gebäudes• Annahme: Immer 3 Fassden eines Gebäudes sichtbar• Klasseneinteilung und Berechnung der
Wahrscheinlichkeit => Informationsgehalte• Problem: Wahl der Klassen
– Vorschlag: Klasseneinteilung der Stadt Hamburg
Höhe der Fassade
Mittelwert der Höhe der benachbarten Gebäude
Konzept Höhe: Beispiel• 1 herausragendes Gebäude
– 18 Fassaden– 2 Klassen (Kl. 1 = 15 Fassaden, Kl. 2 = 3
Fassaden)– Wahrscheinlichkeit und Informationsgehalt:
• P(Kl.1) = 15/18 => I(Kl.1) = 0,26 bit• P(Kl.2) = 3/18 => I(Kl.2) = 2,58 bit
• 3 à 2,75m ; 3 à 5m– 18 Fassaden– 2 Klassen (Kl. 1 = 9 Fassaden, Kl. 2 = 9
Fassaden)– Wahrscheinlichkeit und Informationsgehalt:
– P(Kl.1) = P(Kl.2) = 9/18 => I(Kl.1) = I(Kl.2) = 1
Konzept: Breite• Problem: die Fläche wird besser wahrgenommen als die
Breite ABER Unabhänigkeit der Konzepte gefordert => Fläche ungeeignet
• Tiefe = Breite der Seitenfassaden
• Referenzmenge in Klassen einteilen
– Klasseneinteilung aus dem Städtebau ableiten
– Referenzmenge nach sichtbarem Bereich berechnen => alle Fassaden entlang einer Kante
• Vorgehen ähnlich wie bei dem Konzept der Höhe
Referenzmenge• Für Höhe und Breite muss die Referenzmenge
eingeschränkt werden• Alle Front- und Seitenfassaden entlang einer Kante
gehören zu Referenzmenge– Strassenseiten nicht einzeln untersucht– Kanten mit < 3 Fassaden => Fassaden werden zu
anderer Kante hinzugerechnet• => nicht die beste Lösung, da Beobachter nicht
immer alle Häuser entlang einer Strasse sehen kann
Konzept: Fassadenkrümmung
• Flächenkrümmung ungeeignet (Zylinder K=0)
• Krümmung der Ober-/Unterkanten bestimmen mit Hilfe der Differentialgeometrie
• Krümmung vorhanden• Unterschiedliche Krümmung Fassade fällt auf
Konzept: Farbe• Fassadenattribut• RGB-Werte aus photogrammetrischen Aufnahmen• CIE L*a*b Farbraum (DIN 6174)
– Entspricht der Farbwahrnehmung des Menschen
– Gleichabständigkeit der Farben
– Aus RGB Werten • Clusterbildung
Clusterbildung• Cluster beinhalten Gebiete ähnlicher Farben
– Schwellwerte festlegen
• Clusterbildung kann erfolgen mit dem Nearest-Neighbour-Verfahren– Zufällig wird Startpunkt i gewählt– Nächster Nachbar i+1 gesucht– Farbwert vom nächsten Nachbarn > oder <
Schwellwert– Iterativ wiederholen mit i+1 als neuer Startwert– => jede Fassade wird einem Cluster zugeteilt
• Wahrscheinlichkeit des Auftretens berechnen
Konzept Farbe: Beispiel
• 18 Fassaden• 3 Klassen (Cluster)
– Klasse 1 : 3 Fassaden– Klasse 2 : 6 Fassaden– Klasse 3 : 9 Fassaden
• Wahrscheinlichkeiten und Informationgehalte:– P(Kl.1) = 3/18 => I(Kl.1) = 2,58 bit– P(Kl.1) = 6/18 => I(Kl.1) = 1,58 bit– P(Kl.1) = 9/18 => I(Kl.1) = 1 bit
Konzept: Relief• Herausragende Fassadenstrukturen z.B.
Ornamente• Fassadenebene wird mit Höhe 0 angenommen• Raster mit Abtastfrequenz von 10 cm wird
benutzt um „herausragende“ Elemente festzustellen
• Höhenunterschiede in Histogramm eintragen und Auftretenswahrscheinlichkeit berechnen
• Informationsgehalt einer Fassade mit gew. Mittel
Fazit
• Konzepte nicht 100 % unabhängig– z.B. Höhe und Breite
• Klasseneinteilung für Höhe/Breite von Stadt zu Stadt verschieden
• Bezug nur auf Fassaden; Plätze, Parks, Statuen werden nicht berücksichtigt
• Bezug Fassade / Gebäude muss hergestellt werden
• Noch nicht praktisch an 3D Stadtmodell getestet
=>Es besteht noch Forschungsbedarf <=