50 jahre parkhotel frank kleine hotelgeschichte

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Nach mehreren Pachtbetrieben kauften Robert und Anita Frank im Jahre 1964 das Hotel garni Weigand von Familie Drexel. Oberstdorf erschien ihnen damals als aufstrebender Tourismusort. Das Haus selbst wurde 1962 erbaut und hatte zu Beginn 14 Zimmer und 30 Betten. Duschen und Toiletten waren teilweise noch auf dem Gang. Rund ums Haus waren die Straßen noch ungeteert. Der Frühstücksraum im Charme der 60er Jahre (1964 bis 1967). Heute ist hier die Küche des Hotels untergebracht. Hausprospekt von 1974: Der frühere Mittel- und Südteil des Hauses wurde gemeinsam aufgestockt und neu gestaltet. Hier erkennt man schon teilweise die heutige Form und Außenansicht. Highlight (bereits seit 1967) war damals ein Schwimmbad 5 x 10 m. Das Haus hatte damit ca. 80 Betten. Seit 1974 haben alle Zimmer Badewanne oder Dusche/WC und alle Doppelzimmer ei- nen Doppelwaschtisch. In den 70er Jahren war dies schon sehr außergewöhnlich und für die Zukunft gedacht. Die wichtigste Aufgabe der damaligen Gastgeberin Anita Frank: Die tägliche Essensausgabe in der Küche … gekleidet in eine blütenweiße Kittelschürze. Das Haupthaus hat seit diesem Jahr seine heutige Gesamtform. Neu entstand der heutige Teil des Haupteinganges, der Empfangshalle, Kaminzimmer etc. und drei Stockwerke darüber. Das neue Schwimmbad (in Eiche rustikal-„brutal“ ) war mit 10 x 18 m für ein jetzt 120 Betten-Hotel sehr großzügig. Geplant war an dieser Stelle eigentlich eine Tiefgarage, die vorgeschrieben war. Aus diesem Grund und weil das neue Haus etwa 80 cm zu hoch gebaut wurde, durften wir für ca. 10 Jahre die neu entstandene dritte Etage nicht nutzen. Im gleichen Jahr wurde das Hotel auch von „Weigand“ in „Parkhotel Frank“ umbenannt . Während der 80er und bis in die 90er Jahre wurde das Haus ständig renoviert. Schon 1967 wurde das Haus nach Norden erweitert. Die Garage fiel einem Neubau mit zusätzlichen 16 Zimmern und 30 Betten zum Opfer. Im Kellergeschoss (mit Speisenlift nach oben) entstand eine Küche, und das Angebot wurde um „Vollpension“ erweitert. Ende der 60er Jahre hatten wir im Durchschnitt ca. 5.000 Übernachtungen pro Jahr. Aufenthaltsraum: Geselligkeit und Kommunikation fand hauptsächlich in diesem Raum statt. Fernseher auf dem Zimmer war Luxus. Dieser Raum ist die aktuelle Bar, die Fensterfront rechts führt heute in den Wintergarten. Als Gast kommen und als Freund gehen: Wir freuen uns ebenso über unsere Freunde im Netz, die uns auf facebook begleiten. KURIOS Alle Zimmer des Hotels waren Raucher- zimmer. Die damaligen Zimmerfrauen brachten zur Reinigung einen Eimer mit ihren eigenen (!) Putzmitteln mit. Es gab noch keine Frischblumen im Zimmer. Inzwischen stattet das Housekeeping jährlich alle Gäste-Badezimmer mit einem Gruß aus rund 3.500 Blumen aus – und in unserem Garten verbuddeln wir jedes Frühjahr ca. 4.000 Blumenzwiebeln. Übrigens: Der Kommentar der Einheimischen zu unseren Zimmern mit Doppelwaschtisch war sinn- gemäß „Der spinnt, wer braucht denn zwei Wasch- tische in einem Bad!?“ KURIOS Ein Fernseher war nicht automatisch im Zimmer. Zum Preis von 8 DM konnte eines von zehn Geräten dazu gebucht werden. Wer sich die Gebühr sparen wollte, ließ den TV bei Anreise aus dem Zimmer bringen. In dieser Zeit war es jedoch noch üblich, dass die Gäste (quasi gemein- sam) den Abend im Aufenthaltsraum oder dann in der Bar verbrachten. Übrigens: Zur Eröffnung im Dezember 1977 war das Erdgeschoss – aufgrund von Lieferschwie- rigkeiten – bis Mitte Januar ohne Fenster, dafür aber mit Plastikfolie. Zur Ölkrise wurde in diesem Winter auch ein „Ölaufschlag“ berechnet. KURIOS Zu dieser Zeit buchte man Vollpen- sion – es gab jeweils nur ein Menü (also keine Auswahl) zum Mittag- und zum Abendessen. Das Lieblingsessen der Gäste damals war … was glauben Sie? … „Huhn auf Reis“! Heute: Mit ca. 1.200 Flaschen Prosecco jährlich sind wir der größte Abnehmer im Allgäu, und unsere Gäste genießen inzwischen rund 8.500 Flaschen Wein pro Jahr zum Abendessen. KURIOS Zum Frühstück, welches serviert wurde, gab es pro Person 1 Brötchen mit Butter, 1 Marmelade und 1 Honig. Ein Orangensaft oder ein Frühstücksei wurde extra bezahlt. Heute hat unser Frühstücksbuffet über 100 ver- schiedene Angebote inklusive frischer Frühstücks- spezialitäten, die ein Frühstückskoch täglich zubereitet. Pro Jahr starten unsere Gäste mit rund 12.000 Frühstückseiern in den Tag! Übrigens: Damals hatte das Hotel garni ca. 8 Mitarbeiter. Wir haben unser Hotelarchiv gesichtet, haben viel nachgedacht und schließlich zusammen getragen, was wir selbst noch wissen oder woran wir uns besonders erinnern können … in diesen ausgewählten Jahren, die tatsächlich Meilensteine in der Entwicklung des Parkhotel Franks darstellen. Wir wünschen kurzweilige Unterhaltung! 1964 1967 1974 1977 SEIT 1964: ALS GAST KOMMEN, ALS FREUND GEHEN ...

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Auszug aus unserer Hotelzeitung zum 50. Jubiläums: Erfahren Sie hier kurz aber bemerkenswert, wie aus Hotel Weigand das Parkhotel Frank in Oberstdorf wurde.

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Page 1: 50 jahre parkhotel frank kleine hotelgeschichte

Nach mehreren Pachtbetrieben kauften Robert und Anita Frank im Jahre 1964 das Hotel garni Weigand von Familie Drexel. Oberstdorf erschien ihnen damals als aufstrebender Tourismusort. Das Haus selbst wurde 1962 erbaut und hatte zu Beginn 14 Zimmer und 30 Betten. Duschen und Toiletten waren teilweise noch auf dem Gang. Rund ums Haus waren die Straßen noch ungeteert.

Der Frühstücksraum im Charme der 60er Jahre (1964 bis 1967). Heute ist hier die Küche des Hotels untergebracht.

Hausprospekt von 1974: Der frühere Mittel- und Südteil des Hauses wurde gemeinsam aufgestockt und neu gestaltet. Hier erkennt man schon teilweise die heutige Form und Außenansicht. Highlight (bereits seit 1967) war damals ein Schwimmbad 5 x 10 m. Das Haus hatte damit ca. 80 Betten. Seit 1974 haben alle Zimmer Badewanne oder Dusche/WC und alle Doppelzimmer ei-nen Doppelwaschtisch. In den 70er Jahren war dies schon sehr außergewöhnlich und für die Zukunft gedacht.

Die wichtigste Aufgabe der damaligen Gastgeberin Anita Frank: Die tägliche Essensausgabe in der Küche … gekleidet in eine blütenweiße Kittelschürze.

Das Haupthaus hat seit diesem Jahr seine heutige Gesamt form. Neu entstand der heutige Teil des Haupteinganges, der Empfangshalle, Kaminzimmer etc. und drei Stockwerke darüber. Das neue Schwimm bad (in Eiche rustikal-„brutal“) war mit 10 x 18 m für ein jetzt 120 Betten-Hotel sehr großzügig. Geplant war an dieser Stelle eigentlich eine Tiefgarage, die vorgeschrieben war. Aus diesem Grund und weil das neue Haus etwa 80 cm zu hoch gebaut wurde, durften wir für ca. 10 Jahre die neu entstandene dritte Etage nicht nutzen.

Im gleichen Jahr wurde das Hotel auch von „Weigand“ in „Parkhotel Frank“ umbenannt. Während der 80er und bis in die 90er Jahre wurde das Haus ständig renoviert.

Schon 1967 wurde das Haus nach Norden erweitert. Die Garage fiel einem Neubau mit zusätzlichen 16 Zimmern und 30 Betten zum Opfer. Im Kellergeschoss (mit Speisenlift nach oben) entstand eine Küche, und das Angebot wurde um „Vollpension“ erweitert. Ende der 60er Jahre hatten wir im Durchschnitt ca. 5.000 Übernachtungen pro Jahr.

Aufenthaltsraum: Geselligkeit und Kommunikation fand hauptsächlich in diesem Raum statt. Fernseher auf dem Zimmer war Luxus. Dieser Raum ist die aktuelle Bar, die Fensterfront rechts führt heute in den Wintergarten.

Als Gast kommen und als Freund gehen: Wir freuen uns ebenso über unsere Freunde im Netz, die uns auf facebook begleiten.

KURIOS Alle Zimmer des Hotels waren Raucher-zimmer. Die damaligen Zimmerfrauen brachten zur Reinigung einen Eimer mit ihren eigenen (!) Putzmitteln mit. Es gab noch keine Frischblumen im Zimmer. Inzwischen stattet das Housekeeping jährlich alle Gäste-Badezimmer mit einem Gruß aus rund 3.500 Blumen aus – und in unserem Garten verbuddeln wir jedes Frühjahr ca. 4.000 Blumenzwiebeln. Übrigens: Der Kommentar der Einheimischen zu unseren Zimmern mit Doppelwaschtisch war sinn-gemäß „Der spinnt, wer braucht denn zwei Wasch-tische in einem Bad!?“

KURIOS Ein Fernseher war nicht automatisch im Zimmer. Zum Preis von 8 DM konnte eines von zehn Geräten dazu gebucht werden. Wer sich die Gebühr sparen wollte, ließ den TV bei Anreise aus dem Zimmer bringen. In dieser Zeit war es jedoch noch üblich, dass die Gäste (quasi gemein-sam) den Abend im Aufenthaltsraum oder dann in der Bar verbrachten. Übrigens: Zur Eröffnung im Dezember 1977 war das Erdgeschoss – aufgrund von Lieferschwie-rigkeiten – bis Mitte Januar ohne Fenster, dafür aber mit Plastik folie. Zur Ölkrise wurde in diesem Winter auch ein „Ölaufschlag“ berechnet.

KURIOS Zu dieser Zeit buchte man Vollpen-sion – es gab jeweils nur ein Menü (also keine Auswahl) zum Mittag- und zum Abendessen. Das Lieblingsessen der Gäste damals war … was glauben Sie? … „Huhn auf Reis“! Heute: Mit ca. 1.200 Flaschen Prosecco jährlich sind wir der größte Abnehmer im Allgäu, und unsere Gäste genießen inzwischen rund 8.500 Flaschen Wein pro Jahr zum Abendessen.

KURIOS Zum Frühstück, welches serviert wurde, gab es pro Person 1 Brötchen mit Butter, 1 Marmelade und 1 Honig. Ein Orangensaft oder ein Frühstücksei wurde extra bezahlt.Heute hat unser Frühstücksbuffet über 100 ver-schie dene Angebote inklusive frischer Frühstücks-speziali täten, die ein Frühstückskoch täglich zubereitet. Pro Jahr starten unsere Gäste mit rund 12.000 Frühstückseiern in den Tag! Übrigens: Damals hatte das Hotel garni ca. 8 Mitarbeiter.

Wir haben unser Hotelarchiv gesichtet, haben viel nachgedacht und schließlich zusammen getragen, was wir selbst noch wissen oder woran wir uns besonders erinnern können … in diesen ausgewählten Jahren, die tatsächlich Meilensteine in der Entwicklung des Parkhotel Franks darstellen. Wir wünschen kurzweilige Unterhaltung!

1964

1967

1974

1977

SEIT 1964: ALS GAST KOMMEN, ALS FREUND GEHEN ...

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5 sterne für die lebensfreude

Nachdem wir schon einige Jahre vorher ein Nachbargrundstück erwerben konnten, wurde das Hotel um die Gartenvilla erweitert. Im Jahr davor entstand auch die heutige Tiefgarage mit ca. 50 Stellplätzen. Der Gedanke war, das bestehende Hotel um ein freistehendes Gebäude mit eigenständiger Architektur zu erweitern. Die Gartenvilla wurde in biologischer Bauweise und nach Feng Shui-Vorgaben gebaut. Im Erdgeschoss war bis zum Jahr 2013 der Anwendungsbereich der Wellnessabteilung untergebracht. Die Gartenvilla ist unterirdisch mit dem Haupthaus vebunden.

In diesem Jahr sind wir vom Dehoga zum 5 Sterne Haus klassifiziert worden.

Erweiterung Ostflügel: Bereits 1977 sollte das Haus um einige Meter nach Osten (Richtung Nebel-hornbahn) größer werden. Das Grundstück war für diese Baumaßnahme aber nicht groß genug. In diesem Jahr war es dann soweit – es entstanden insgesamt 11 neue Zimmer im „modernen“ Stil. Das Hotel hat seit diesem Zeitpunkt seine aktuelle Größe von rund 160 Betten.

Suite Hohes Licht: Mit rund 100 qm plus 30 qm Dachter-rasse entstand im Ostflügel die Suite Hohes Licht und ist damit unser größtes und luxuriösestes Zimmer, ein echtes Highlight!

WellÉtage: Unser und der Wunsch vieler Gäste ging mit der Neugestaltung und Erweiterung des Wellnessangebotes in Erfüllung. Einerseits haben unsere Gäste nun genügend Rückzugsmöglichkeiten und Ruhe-plätze. Zudem hat sich das räumliche Zusammenlegen von Schwimmbad, Sauna und Anwendungsbereich schon jetzt bewährt. Unsere Gäste finden nun auf rund 1.800 qm alle Möglichkeiten, um sich verwöhnen zu lassen, einfach abzuschalten oder sich beim Schwimmen sportlich zu betätigen. Dazu zählt im Sommer auch unser Naturpool mit Liegewiese im Garten, den wir zur Sommersaison 2010 eröffnet hatten.

Küche: Schließlich konnte sich die Küchenmannschaft im Zuge der WellÉtagebauten über eine Einrichtung und Aus-stattung auf dem neuesten Stand der Technik freuen.

Heute gehören zum Familienunternehmen zwei Hotels und zwei Ferienhäuser in Oberstdorf sowie das gruben1a-Café im Trettachtal.

In diesem Jahr übernahmen wir als Pacht-betrieb – nach umfangreichen Umbaumaßnahmen – das Geldern haus. Das denkmalgeschützte Haus mit 11 indivi-duellen Zimmern wurde von Anfang an als Hotel garni***S geführt. Die stilecht restaurierte Villa wurde 1911/12 er-baut und ist ehemaliger Jagd- und Feriensitz der gräfli-chen Familie von Geldern-Egmont. Die Gäste dort können verschiedene Annehmlichkeiten des Parkhotel Frank nach Wunsch in Anspruch nehmen. Unserer Familie lag hier vor allem der Erhalt eines denkmalgeschützten Hauses und einem Stück Oberstdorfer Kulturgeschichte am Herzen.

„KURIOSES“ ?????????????????Nihit pro bera vo-lut audis explabore santion nullabor sa num qui dis restotate qui blaut laut dolecea tem aliquat

KURIOS Versteckt durch weiße Planen und viel Schnee fiel der Rohbau über den Winter gar nicht auf. Im April haben wir dann weiter gebaut. Die 5 neuen Zimmer im 3. Stock Neubau wurden geschaffen, indem das Dach um 3 Grad über eine Länge von 11 Metern angehoben wurde. So wur-den aus ehemaligen Dachfenstern Südbalkone.Und: Bei der Fertigstellung an Weihnachten 2008 war es wie immer – die Gäste stehen bereits am Empfang und die letzten Handwerker verschwin-den durch den Hintereingang … das ist Hotel-leben live!

KURIOS Der Umbruch ist abgeschlossen und wir feiern jetzt 50 Jahre Hotelgeburtstag. Cora Bethke-Frank wird jedoch nervös, wenn sie ihren Mann Robert allein mit unserem Archi-tekten Armin Tittel sitzen sieht … obwohl der Chef seinem Team verspricht, dass die nächsten 3 Jahre nicht gebaut wird, sondern nur „kosmeti-sche Arbeiten“ stattfinden werden.Übrigens: Heute haben wir fast 100 Mitarbeiter und zählen rund 30.000 Übernachtungen pro Jahr.

KURIOS Die historische Villa war jahrelang Winter-Domizil der Britischen Armee. Die Zimmer waren mit bis zu 8 Per sonen belegt. Das Offiziers-zimmer war das heutige Kaminzimmer. Teilweise wurde die Einrichtung sogar zum Feuern benutzt. Zunächst war nicht sicher, ob das Haus noch zu retten war … aber wesentliche Originalteile konnten wieder gefunden werden und das Gel-dernhaus mit Hilfe eines ansässigen Architekten, der dort als Kind oft zu Besuch war, wieder in den Urzustand versetzt werden. Übrigens: Schon im Jahr 1992 fuhr in Oberstdorf der erste Elektrobus ins autofreie Zentrum. Das Oberstdorf Modell war in Bayern, zusammen mit Berchtesgaden, das erste Pilotprojekt seiner Art.

KURIOS Endlich wurde ein langer „Streit“ mit der Gemeinde durch den Bau der längst über-fälligen Tiefgarage nach 25 Jahren beigelegt (vgl. 1977). Aus dem „alten“ Schwimmbad von 1974 entstand zu dieser Zeit auch das heutige „Bällebad“ im bunten Kinderspielzimmer. Übrigens: Oberstdorf bewarb sich erneut für die Ski-WM nordisch und bekam den Zuschlag für 2005!

1998

2000

2008

2013

2014